Parken in der Bonner Innenstadt Zufahrt zur Münsterplatzgarage wird zur Falle

Bonn · Ist die Münsterplatzgarage belegt, gibt es für wartende Autofahrer wegen der Verkehrsführung kein Zurück mehr. Dann heißt es ausharren, bis Parkplätze frei werden.

Wenn möglich, bitte nicht wenden: Wer so weit in die Budapester Straße eingefahren ist, kann nicht mehr legal weg – außer in die Münsterplatzgarage.

Wenn möglich, bitte nicht wenden: Wer so weit in die Budapester Straße eingefahren ist, kann nicht mehr legal weg – außer in die Münsterplatzgarage.

Foto: Alexander Grantl

Beethoven oder Basilika, Karstadt oder Kaufhof – es gibt viele Gründe für einen Besuch auf dem Münsterplatz. Wer aber mit dem Auto unterwegs ist und die Münsterplatzgarage ansteuert, kann in eine Falle tappen. Fährt man auf die Einfahrt zu und ist die Tiefgarage dann voll belegt, kommt man aufgrund der Verkehrssituation nicht mehr legal weg.

Die Einfahrt zur Tiefgarage liegt am Ende der Budapester Straße, zwischen Friedensplatz und Thomas-Mann-Straße. Sobald man auf sie zufährt, kann man nicht mehr umdrehen, denn die Budapester Straße ist eine Einbahnstraße. Und wer dem Straßenverlauf über Sternstraße und Friedensplatz weiter folgen will, fährt in eine Fußgängerzone. Die ist aber nur für Lieferverkehr, Taxen und Linienbusse freigegeben. Immerhin: Eine Anzeigetafel über der Einfahrt der Münsterplatzgarage soll angeben, wie viele Stellplätze noch frei sind. Doch diese Angaben seien oft falsch, berichten Autofahrer.

„Wenn die Anzeigetafel nicht funktioniert“, so Isabel Klotz vom städtischen Presseamt, „haben die Einfahrenden tatsächlich schlechte Karten.“ Meistens könne man aber nach kurzer Wartezeit in die Tiefgarage einfahren. “In den bekannten Stoßzeiten wie Vorweihnachtszeit, Brückentage oder allgemein am Samstag muss mit einer hohen Auslastung der Parkhäuser und damit verbundener Wartezeit auch einfach gerechnet werden.“

Einfahren trotz null freier Plätze

Der Betreiber der Tiefgarage, die Bonner City Parkraum GmbH (BCP), hört nur selten Beschwerden über die Situation. „Es gibt nicht viele Fahrer, die vor der Einfahrt umdrehen oder wegfahren möchten – eher warten sie, bis jemand ausfährt“, sagt Veronika John von den Stadtwerken Bonn (SWB), die einer der BCP-Eigentümer sind. „Es gibt Autofahrer, die sich vor der Garage platzieren, obwohl die Anzeige null freie Plätze zeigt – einfach, weil es ihre Lieblingsgarage ist.“ Die meisten würden sich eine Tiefgarage wegen ihrer Lage, nicht wegen einer günstigeren Belegung aussuchen.

Für Linienbusse seien Autofahrer auf dem Friedensplatz aber durchaus ein Problem, so John: „Es kommt häufig vor, dass Autos die Busse dort behindern. Das sind aber weniger die Nutzer der Münsterplatzgarage als vielmehr Fahrer, die mal am Straßenrand halten, um in ein Geschäft zu gehen.“ Ärgerlich sei das für Busfahrer und Fahrgäste, die dann nur mit Verspätungen weiterkommen.

Langsam vorantasten

Das bestätigt auch die Polizei, die den fließenden Verkehr dort vereinzelt kontrolliert. „Ein typischer Verstoß ist eher das Abholen oder Absetzen von Personen, weniger im Zusammenhang mit der Münsterplatzgarage“, erklärt Simon Rott aus der Pressestelle der Polizei. „Wenn aber jemand glaubhaft macht, dass er da ins Parkhaus wollte, dann können unsere Kollegen von ihrem Ermessen Gebrauch machen und von einem Bußgeld absehen.“ Wie oft es dazu kommt, vermag die Polizei nicht zu sagen.

Sie empfiehlt in Absprache mit der Stadt ein anderes Vorgehen: Autofahrer, die von der Thomas-Mann-Straße aus kommen, sollen sich langsam vorantasten – und, wenn sie eine Schlange erkennen, geradeaus Richtung Cityring weiterfahren. Wem das nicht gelingt und wer keine Wartezeit vor der Tiefgarage verträgt, muss den illegalen Ausweg in Kauf nehmen – und auf das Wohlwollen der Polizei hoffen.

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