App für Autofahrer "Park and Joy" findet freie Parkplätze in Bonn

Bonn · Neben dem Parkplatz am Stiftsplatz sollen Sensoren nun auch auf den Stellplätzen am Burgweiher in Duisdorf Auskunft über freie oder belegte Parkplätze geben. Die Testphase ist positiv verlaufen.

 Oberbürgermeister Ashok Sridharan (Mitte) präsentiert auf dem Parkplatz am Stiftsplatz mit Markus Keller (links) und Oliver Stumm von der Deutschen Telekom die ins Pflaster eingebauten Sensoren sowie die App „Park and Joy“.

Oberbürgermeister Ashok Sridharan (Mitte) präsentiert auf dem Parkplatz am Stiftsplatz mit Markus Keller (links) und Oliver Stumm von der Deutschen Telekom die ins Pflaster eingebauten Sensoren sowie die App „Park and Joy“.

Foto: Matthias Kirch

Der Einbau der schwarzen Dosen in den Asphalt ist Teil der Initiative „Digitales Bonn“, bei der die Stadt mit verschiedenen Partnern, darunter die Deutsche Telekom, zusammenarbeitet. Die Parksensorik ist ein Bestandteil der Telekom-App „Park and Joy“. Mit dieser soll die Suche nach einem öffentlichen Parkplatz verkürzt werden, indem Autofahrer direkt zu einem freien Stellplatz navigiert werden.

„Mithilfe der App können wir den Parksuchverkehr vermindern und so den Straßenverkehr entlasten. Außerdem leisten wir damit einen Beitrag, den Schadstoffausstoß zu verringern“, sagte Oberbürgermeister Ashok Sridharan bei einem Ortstermin am Stiftsplatz. Markus Keller, Leiter der Abteilung Smart City bei der Telekom, verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass laut Studien ein Drittel des Verkehrs in Innenstädten durch die Suche nach einem Parkplatz verursacht werde.

Nach Angaben Kellers ist die Testphase der Sensoren auf dem Stiftsplatz positiv verlaufen: „Die Ergebnisse vom Stiftsplatz zeigen, dass die erhobenen Echtzeitdaten über die Sensoren zu einer deutlich verbesserten Vorhersage freier Parkplätze führen.“ Sowohl dort als auch neuerdings am Burgweiher sind zwölf der Geräte in Parkplätzen eingebaut. Über ein Magnetfeld sowie Infrarot ermitteln sie, ob der Stellplatz belegt ist. Die so gesammelten Daten sind Grundlage für eine Vorhersage in der App – denn da nicht in jedem Parkplatz ein Sensor verbaut ist, handelt es sich um eine Art Hochrechnung.

100-prozentige Dichte bei Behindertenparkplätzen möglich

Dennoch gibt es laut Oliver Stumm, Analyst bei der Telekomtochter T-Systems, durch die Parksensorik eine 96-prozentige Wahrscheinlichkeit, im erwünschten Bereich einen Parkplatz zu finden. Eine 100-prozentige Dichte der Geräte sei dagegen bei Behindertenparkplätzen denkbar, so Stumm. Zusätzlich zu den Sensoren, deren Batterien bis zu zehn Jahre laufen, nutzt die Telekom für „Park and Joy“ auch anonymisierte Informationen aus Mobilfunkzellen und Wetter- sowie Kalenderdaten.

Neben der Navigation zu einem freien Parkplatz kann über die App auch das nötige Parkticket bargeldlos bezahlt und die Parkdauer bei Bedarf mobil verlängert werden. Damit Mitarbeiter des Ordnungsamts wegen eines fehlenden Tickets hinter der Windschutzscheibe kein Knöllchen schreiben, ist eine Vignette als Hinweis auf „Park and Joy“ notwendig. Die App ist bereits in 50 Städten nutzbar, ihr Gebrauch ist für Autofahrer allerdings mit Kosten verbunden: Bei einem Basic-Tarif fallen 19 Cent pro Parkvorgang an, beim Comfort-Tarif ist diese Gebühr im monatlichen Preis in Höhe von 1,99 Euro bereits enthalten.

Nach dem Einsatz am Stiftsplatz und am Burgweiher plant die Telekom, Sensoren zukünftig auch an anderen Parkplätzen einzubauen. Zunächst ist dies in Nord-, West- und Südstadt geplant, anschließend in Beuel, Poppelsdorf, Duisdorf, Kessenich, der Gronau und Bad Godesberg.

Bis 30. April können Autofahrer die App „Park and Joy“ einmal kostenlos in Bonn ausprobieren. Der Gutscheincode: einmalparkeninbonn.

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