Halle Beuel Pantheon setzt Umzugsplanung fort

BONN · Das Pantheon-Theater plant seinen Umzug nach Beuel nun doch weiter. „Ich freue mich sehr über diese Entscheidung“, sagte Oberbürgermeister Ashok Sridharan am Sonntag erleichtert.

Theater-Chef Rainer Pause hat den OB am Wochenende darüber informiert, dass er und sein Team den Umzug in die Schauspielhalle Beuel weiter in Angriff nehmen wollen. Die Pantheon Theater GmbH will mit der Fachverwaltung der Stadt den Miet- und Darlehensvertrag zu Ende verhandeln und erfolgreich zum Abschluss bringen.

Bonns Oberbürgermeister hatte noch am frühen Freitagabend mit Rainer Pause und Martina Steimer, künstlerische Leiterin des Pantheons, ein weiteres persönliches Gespräch geführt. Bei dem Treffen ging es um die weitere Vorgehensweise, um das Ziel zu erreichen, dass das Pantheon im Herbst in der Halle Beuel starten kann. Hierzu wollen beide Seiten eng zusammenarbeiten und hoffen, nach Klärung der noch offenen Fragen auf eine endgültige positive Entscheidung bis Mitte dieser Woche.

"Das ist ein guter Tag für Bonn"

„Das ist ein guter Tag für Bonn und die lebendige, abwechslungsreiche Kulturszene. Das Pantheon ist seit fast 30 Jahren eine Institution und aus Bonn nicht wegzudenken. Nun sind die Weichen für seine erfolgreiche Zukunft gestellt“, betonte Ashok Sridharan.

Pause sagte am Wochenende: „Nach Monaten stockender und nicht immer angenehmer Verhandlungen mit der Stadt Bonn hat Oberbürgermeister Sridharan den gordischen Knoten durchschlagen und damit den Anstoß gegeben, dass der Umzug nun doch noch funktionieren kann. Wir sind dafür ausgesprochen dankbar und gehen jetzt mit neuem Mut in die weiteren Gespräche.“

Sridharan war zuversichtlich, dass durch das Pantheon in der Schauspielhalle eine Initialzündung für die weitere Entwicklung des Quartiers zwischen Siegburger Straße und der Beueler Innenstadt ausgehen wird. Die Bezirksvertretung Beuel hatte die Verwaltung bereits in der vergangenen Woche beauftragt, ein städtebauliches Konzept für das Areal rund um die Halle Beuel zu entwickeln und beim Land NRW dafür Städtebaufördermittel zu beantragen (der GA berichtete).

Theaterchef Pause beim Promenadenfest

Erste Signale bezüglich der Fortsetzung der Verhandlungen gab es bereits am Samstag beim Promenadenfest am Beueler Rheinufer. Dort waren Pause und Steimer am Infostand der Beueler Kulturträger anzutreffen. Gemeinsam mit Vertretern von Brotfabik, Jungem Theater und weiteren Kulturschaffenden aus der freien Theaterszene standen die Pantheon-Vertreter Rede und Antwort zum Beueler Kulturangebot.

Beuels Bezirksbürgermeister Guido Déus und sein Stellvertreter Ralf Laubenthal nutzten die Chance und sprachen Pause und Steimer auf den Stand der Verhandlungen an. „Rainer Pause signalisierte uns, dass die atmosphärischen Störungen ausgeräumt seien und die Gespräche über die Vertragsverhandlungen fortgeführt werden“, berichtete Déus am Sonntag dem GA.

Die beiden Beueler Politiker waren über die Wende in der Hängepartie zwischen Stadt und Pantheon derart erfreut, dass sie sofort ein Pantheon-Theaterplakat mit der Aufschrift „Ja, Beuel!“ nahmen und es sich von Rainer Pause mit aktuellem Datum unterschreiben ließen. „Das war eigentlich nur als Gag gedacht. Zu dem Zeitpunkt wussten wir noch nichts von der Entscheidung. Dieses Plakat werden wir als Andenken behalten“, so Déus.

Lob für OB und einige Politiker

Am Sonntag äußerten sich Pause und Steimer auch auf der Facebook-Seite des Theaters öffentlich. Nachdem beide am Dienstag „auf Grund unüberbrückbar erscheinender Probleme mit der Stadt Bonn und einer Umgangsweise mit uns, die wir nicht weiter mitmachen wollten“, den Ausstieg aus dem Projekt erklärt haben, sind die Emotionen und Wellen der Solidarität hoch geschlagen.

An den Verhandlungstisch zurück geholt hätte sie unter anderem das Engagement einiger Politiker und des Bonner OB. Es müsse gewährleisten sein, „dass wir im Herbst umziehen können, denn wir können angesichts des hohen Kostenaufwands nicht auf unser Weihnachtsgeschäft verzichten“. „Wir vom Pantheon sind überwältigt“, heißt es in der Stellungnahme.

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