Preis der Deutschen Krebshilfe PSA-Test kann Leben retten

Bonn · Für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Prostatakrebsforschung wurde Professor Fritz H. Schröder am Dienstagnachmittag im Gobelinsaal des Alten Rathauses mit dem Preis der Deutschen Krebshilfe ausgezeichnet.

 Krebshilfe-Preis: Präsident Fritz Pleitgen (l.) und Preisträger Fritz H. Schröder.

Krebshilfe-Preis: Präsident Fritz Pleitgen (l.) und Preisträger Fritz H. Schröder.

Foto: Barbara Frommann

„Seine Studie erbrachte den Beweis, dass regelmäßige Messungen des PSA-Wertes zur Senkung der Sterblichkeitsrate bei Patienten mit Prostatakarzinom beitragen“, erläuterte Professor Axel Semjonow in seiner Laudatio.

Schröder war Mitinitiator der „European Randomized Study of Screening for Prostate Cancer“, einer internationalen Studie, die Nutzen und Risiken des sogenannten PSA-Screenings zur Früherkennung von Prostatakrebs untersuchte: Mit mehr als 160 000 Teilnehmern war die Studie weltweit die größte ihrer Art und lief über 13 Jahre. „Die wissenschaftlichen Erkenntnisse haben eine hohe Relevanz für die Prostatakrebs-Früherkennung“, so der Präsident der Deutschen Krebshilfe, Fritz Pleitgen, bei der Preisverleihung.

Unter Schröders Leitung lieferte die Studie wertvolle Erkenntnisse: Auf der einen Seite kann der PSA-Test Leben retten. „Überdiagnose“ bliebe aber ein Problem, zitierte der Laudator im weiteren Verlauf seiner Rede den Preisträger, weil sie das Risiko unnötiger Behandlungsmaßnahmen berge und unnötige Ängste schüren könne: Mit einem Eisberg verglich Semjonow, der Leiter des Prostatakarzinomzentrums am Universitätsklinikum Münster ist, die Gesamtzahl der an Prostatakrebs erkrankten – dabei sei nur die Spitze wirklich behandlungsbedürftig.

Mit 66 900 Neuerkrankungen pro Jahr ist Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung in Deutschland – ein Großteil der betroffenen Männer hat einen lokal begrenzten Tumor. In diesem Fall kommen neben der operativen Entfernung der Prostata, Bestrahlung von außen oder mittels dauerhaft in der Prostata platzierter Strahlenquellen sowie eine Überwachung mit regelmäßigen Kontrollen infrage.

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