Kunstkleidermesse im Frauenmuseum Opulent, exzentrisch oder alltagstauglich
BONN · Bei der dreitägigen Schmuck-, Mode- und Kunstkleidermesse im Frauenmuseum verwandelt sich der Laufsteg zur Bühne.
Isabelle Casel zieht die Blicke auf sich, wenn sie langsam und sinnlich mit zur Musik wiegenden Hüften durchs Publikum schreitet. Unter den Schritten des Models verwandelt sich der Laufsteg zur Bühne. Ihr Outfit, ein opulentes Mieder im viktorianischen Stil, entworfen von der Kölner Designerin Martina Kanehl, wirkt verführerisch und gefährlich zugleich. Auf keinen Fall ist es gewöhnlich.
Ist das noch Mode oder schon Perfomancekunst? Schwer zu sagen, wenn die Grenzen so fließend sind wie bei den Designerstücken, die heute Abend auf der Modenschau im Frauenmuseum zu sehen sind. Eines steht fest: Die Aufmerksamkeit wird den Damen auf dem Laufsteg allemal gewiss sein, wenn die dreitägige Schmuck-, Mode- und Kunstkleidermesse femme 3 mit der Kunstkleider-Modenschau ihre Pforten öffnet. Ein Wochenende lang dreht sich im Frauenmuseum, Im Krausfeld 10, wieder alles um die drei großen "K's", die Frauenherzen höher schlagen lässt: Kunst, Kleider und Klunker. 60 Aussteller präsentieren auf drei Etagen ihre Kreationen. Schmuckstücke aus Materialen wie Gold, Silber, Edelstahl oder Glasperlen, Accessoires wie Schals, Hüte, Taschen - mal verspielt bis kitschig, mal klassisch bis dezent - laden zum Stöbern, Staunen und Kaufen ein. Die ausgefallenen Modellkleider bilden dabei keine Ausnahme. "Generell steht alles zum Verkauf, was gezeigt wird, sagte Kathrin Wallat, Organisatorin der femme 3. "Bei ausgefallenen Stücken wie der Recycling-Kunst kommen die meisten Besucher aber gar nicht erst auf die Idee."
Neben den Werken von Martina Kanehl, deren Designs zuletzt im Kinofilm "Hänsel und Gretel - Hexenjäger" zu sehen waren, gehört Margarete Palz zu den großen Namen der Modenschau. Die vielfach prämierte Designerin zeigt unter anderem ein ausladendes Kleid aus zerschnittenem Fotopapier, das auf einem textilen Untergrund befestigt ist. Auch Jungdesignern bietet die femme 3 einen Laufsteg. Mit dabei sind Studentinnen der Mediadesignhochschule Düsseldorf, die ihre Kreationen unter das Motto "Strukturen" gestellt haben.
Wer etwas weniger exzentrische Designs sucht und dennoch nicht auf ein Kleid von der Stange zurückgreifen möchte, wird auf der Messe im Frauenmuseum ebenfalls fündig. Wer die alltagstaugliche Mode in Aktion erleben möchte, der hat an diesem Samstag um 17.30 Uhr die Chance. Neben der Kunstkleider-Modenschau wartet die femme 3 dann mit einer zweiten Modenschau auf, bei der die eher tragbaren Designerkleider im Mittelpunkt stehen werden.
Die Schmuck-, Mode- und Kunstkleidermesse im Frauenmuseum, Im Krausfeld 10, öffnet am Freitag und Samstag von 14 bis 20 Uhr und am Sonntag von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt inklusive Katalog kostet sechs Euro. Weitere Informationen auf www.frauenmuseum.de.
