Deutsche AIDS-Stiftung Operngala in Bonn spielt 70.000 Euro ein

Bonn · "Das ist hauptstädtisch. Das ist wirklich hauptstädtisch." Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) ließ am Samstag bei der zweiten Operngala zugunsten der Deutschen AIDS-Stiftung Etikette Etikette sein und seinen Gefühlen freien Lauf.

Der prominenteste Gast des Abends war nicht nur voll des Lobes für die Benefizveranstaltung im Opernhaus, sondern zeigte sich auf der Bühne auch zutiefst gerührt.

Der Erlös des Abends fließt vor allem in das Dream-Projekt in Afrika. "Ich war selbst vor wenigen Wochen in Mosambik und habe mir ein Bild gemacht", erzählte er Helmut Andreas Hartwig, dem Mitinitiator der Benefizgala. "Ein großartiges Engagement", sagte der Minister.

"Dafür lohnt es sich zu spenden." Das ließen sich die Gäste nicht zweimal sagen. Als der ehrenamtliche Vorstandsvorsitzende Christoph Uleer beim anschließenden Galadinner die Summe verkündete, die aus dem Kartenverkauf und den Spenden zusammengekommen war, gab es nochmals viel Applaus: Mit 70.000 Euro lag der Betrag um 5000 Euro höher als bei der Premiere im vorigen Jahr.

Und es sei davon auszugehen, dass die Summe noch aufgerundet werde, freute sich Uleer mit seinem Geschäftsführenden Vorstand Ulrich Heide. Ein schöner Schlusspunkt für einen Abend, von dem viele sagten, schon jetzt habe sich die Operngala der Stiftung zu einem glanzvollen Höhepunkt im gesellschaftlichen Leben Bonns etabliert. Dazu beigetragen hatten natürlich in erster Linie die Solisten samt Beethoven-Orchester und Chor. Aber auch die wortgewandte Moderatorin Elke Heidenreich, die mit Witz, Charme und großer Opernkenntnis durch das Programm führte, verlieh der Gala eine ganz besondere Note.

Zumal sie auch so nett war, zur großen Freude der Fußballfans im Saal zwischendurch den Stand des deutsch-deutschen Champions-League-Duells aus London durchzugeben. "Dass ich noch einmal Fußball ansagen würde, hätte ich auch nichtgedacht" sagte Heidenreich und zauberte mit ihrem "Es steht 1 zu 1" sogar so etwas wie Stadionstimmung in die ehrwürdige Oper.

Kultur und Sport liegen nicht so weit auseinander, wie mancher angesichts der zurückliegenden Debatten in Bonn glaubte. Und im Sport ist es eben wie in der Kunst: "Da ist es egal, wo man herkommt." Die Sprache der Musik "kann uns verbinden, den Kranken zu helfen, die Hilfe brauchen", sagte die Moderatorin.

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