Baumaßnahmen haben begonnen Bonner Petruskrankenhaus wird für 50 Millionen Euro saniert

Bonn · Rund 50 Millionen Euro kosten die Baumaßnahmen im Bonner Petruskrankenhaus. Unterdessen läuft der Betrieb weiter. Die meisten Patienten haben Verständnis für die Beeinträchtigungen.

 Die Cafeteria ist in die einstige Kapelle im fünften Stock umgezogen. Dort trifft man auch Klaus Szesik (r.) und Küchenchef Günther Stein.

Die Cafeteria ist in die einstige Kapelle im fünften Stock umgezogen. Dort trifft man auch Klaus Szesik (r.) und Küchenchef Günther Stein.

Foto: Benjamin Westhoff

Mehr und mehr sichtbar werden die Bauarbeiten im und rund um das Petruskrankenhaus an der Ecke Bonner Talweg und Poppelsdorfer Allee. Das Haus St. Petrus gehört zum Gemeinschaftskrankenhaus St. Petrus, St. Elisabeth und St. Johannes und wird in den nächsten Jahren umfangreich saniert. Zudem sind Neu- und Anbauten geplant. Ende 2020 sollen sämtliche Bauarbeiten abgeschlossen sein. Die Kosten beziffert der Bauherr mit bis zu 50 Millionen Euro.

Zurzeit errichten Bauarbeiter auf dem rechten Flügel des Traktes am Bonner Talweg auf dem vierten Obergeschoss eine neue Station 5c und 5d, die während der Bauphase als sogenannte Pufferstation dienen soll. Hintergrund: Das Gemeinschaftskrankenhaus wird, wie berichtet, am Bonner Talweg zusammengelegt.

Das Gebäude des heutigen Elisabeth-Krankenhauses an der Prinz-Albert-Straße wird anschließend einer anderen Nutzung zugeführt, erläuterte Klaus Szesik, Kaufmännischer Geschäftsführer des Gemeinschaftskrankenhauses. An einen Verkauf werde derzeit nicht gedacht, vielmehr soll das Gebäude entsprechend des katholisch-sozialen Hintergrunds der Krankenhausträger zum Wohle der Menschen genutzt werden. „Wir können uns zum Beispiel altersgerechtes Wohnen mit Pflegeeinrichtungen vorstellen“, sagte Szesik. Über die Nutzung werde voraussichtlich Ende des Jahres entschieden.

Zahl der Betten bleibt gleich

Nach Fertigstellung des Petruskrankenhauses voraussichtlich 2020 werden die Betten aus dem Elisabeth-Krankenhaus endgültig zum Bonner Talweg verlegt, wo dann rund 450 anstatt wie bisher 250 Betten für die Patienten bereitstehen. „Wir stocken also nicht auf, sondern behalten etwa die gleiche Anzahl an Betten“, betonte Szesik.

Was ist geplant: Entlang des Bonner Talwegs wird vor dem Gebäudebestand ein zweiter Baukörper errichtet, der später mit den Altbauten verbunden wird. Es bleibt bei fünf Geschossen, auf diesen wird – etwas nach hinten versetzt – noch ein Technikgeschoss gebaut. Der Eingang bleibt ungefähr an der heutigen Stelle, er wird aber Szesik zufolge deutlich heller und freundlicher gestaltet werden. Auf dem heutigen Parkplatz entsteht das sogenannte Funktionsgebäude mit zehn anstatt wie bisher fünf Operationssälen. Hinzu kommt eine neue Tiefgarage mit 120 Stellplätzen.

Im Inneren des Gebäudes wird unter anderem die Aufzugsanlage mit heute drei Liften um zwei neue Aufzüge ergänzt. Zudem darf das Petruskrankenhaus im Zuge seiner Neubauten als drittes Krankenhaus in Bonn eine Isolierstation einrichten. „Dadurch können wir Patienten mit Verdacht auf multiresistente Keime gesondert unterbringen und gezielt behandeln“, so Szesik. Besonders froh ist der Kaufmännische Direktor auch darüber, dass nach der neuen Krankenhausplanung sein Haus die seit langem geforderte Erhöhung der Intensivbettenzahl von 14 auf 20 endlich umsetzen könne. Die Station werde im zweiten Stock des rechten Gebäudetrakts entstehen.

Herausforderung für alle

Bereits umgezogen ist die Cafeteria des Petruskrankenhauses, die sich in der einstigen Kapelle im fünften Stock befindet und Patienten und Besuchern nicht nur einen angenehmen Aufenthalt außerhalb der Krankenzimmer bietet, sondern auch einen weiten Blick bis hin zum Siebengebirge ermöglicht. Die Krankenhauskapelle soll nach Abschluss aller Arbeiten im Garten errichtet werden. Bis dahin steht ein Andachtsraum im Erdgeschoss in der Nähe der Pforte zur Verfügung.

Das Projekt stellt eine große Herausforderung für alle – Ärzte, Pflegepersonal und Patienten – dar, darüber ist sich Szesik im klaren. Schließlich wird im laufenden Betrieb saniert und gebaut. „Wir informieren alle Patienten im Vorfeld ausführlich über unser Bauvorhaben und sind überrascht, dass die meisten sehr viel Verständnis haben“, sagte er. Eigentlich habe er damit gerechnet, dass deshalb weniger Patienten ins Petruskrankenhaus kommen würden, „doch wir haben mehr Patienten als sonst“. Wenn es besonders laut werde, biete man dem einen oder anderen Patienten auch schon mal ein anderes Zimmer an. Oder man belohne die Geduld mit einem Extra-Eis oder Kuchen. Auf jeden Fall hält das Personal für alle auch Ohrstöpsel bereit, merkte Szesik schmunzelnd an.

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