Pantheon in Bonn Offene Bühne Rheinland zu Gast

BONN · Offene Bühnen sind für viele Künstler Probebühnen, bei denen sie ihre Auftritte mit richtigem Publikum testen können. "Im Pantheon ist das im Vergleich zu den üblichen Kneipen aber sehr professionell, weil es ordentliche Licht- und Tontechnik gibt", sagte Florian D. Schulz von der offenen Bühne Bergisches Land und Rheinland am Samstag. Seit zwei Jahren ist der Verein in Bonn und der Region aktiv, im Bergischen schon seit fünf Jahren.

 Nah am Publikum: Der Komödiant Thomas Müller bei seinem Auftritt im Pantheon.

Nah am Publikum: Der Komödiant Thomas Müller bei seinem Auftritt im Pantheon.

Foto: Nicolas Ottersbach

"Schwierig ist, sein Programm auf wenige Minuten herunterzubrechen", sagte Kabarettist Matthias Kutschmann, der als Horst Schulze Entrum auf die Bühne ging. Sonst dauern seine Auftritte anderthalb Stunden, im Pantheon hatte er nur zwölf Minuten, in denen er von Kontrollverlust, Toastern und Kontaktanzeigen erzählte.

In diesem zwölf Minuten gebe es nur "Gewinnen oder Verlieren". Wenn dem Publikum die Witze nicht gefallen, schaffe man es auch nicht, etwas auszubügeln und sich anzupassen. "Im Pantheon-Casino sind zudem alle auf die Bühne vor sich fixiert, das kann gut und schlecht sein."

Für den Dortmunder Kutschmann lief es gut: Er bekam viel Applaus. Mit Luke Dimon hatte Moderator Schulz im Vorfeld auch einen Zauberer ausgesucht. "Im Gegensatz zu den Kabarettisten darf ich mir keine Patzer erlauben", sagte Dimon. Gehe ein Zaubertrick schief, sei der Zauberer direkt schlecht.

Einige Künstler, die zum ersten Mal dabei waren, hatten nur fünf Minuten auf der Bühne. Zwar stellt Schulz, der sich ehrenamtlich engagiert und eigentlich Unternehmensberater ist, das Programm im Vorfeld aus vielen hundert Bewerbern zusammen. "Sie kommen aus ganz Deutschland, diesmal beispielsweise einer aus München", sagte er.

Manche müssten sich zunächst live beweisen. Brigitte Fulgraff gelang das, mit schrägen Chansons über Teesorten und ein bisschen Kabarett am Piano. Jeweils fünf Minuten gab es ebenso für zwei spontane Auftritte, für die sich Menschen aus dem Publikum melden können. Der Sänger und Liedschreiber Olaf Bossi wurde sogar eingeladen, im September erneut ins Pantheon zu kommen.

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