Im Alten Rathaus Oberbürgermeister Nimptsch empfängt Betriebsräte

BONN · Natürlich ging es am Mittwochabend beim Empfang des Oberbürgermeisters für die Arbeitnehmer- und Gewerkschaftsvertreter auch um die Tarifabschlüsse beim Öffentlichen Dienst, bei der Telekom und der Deutschen Post DHL.

Aber Jürgen Nimptsch sprach in seiner Rede vor etwa 100 Gästen im Alten Rathaus vor allem über ein Papier des DGB-Kreisverbandsvorsitzenden Ingo Degenhardt - ein Aufruf, zur Kommunalwahl zu gehen und ein Appell, dass auch unter politischen Gegnern der Umgang miteinander "von gegenseitigem Respekt und der Einsicht in die Daseinsberechtigung einer anderen demokratischen Meinung geprägt sein sollte".

"Ja", sagte Degenhardt, "in dieser Stadt herrscht ein unfeines Klima". Und damit meinte der Gewerkschafter nicht das unter den Bürgern, sondern das, was zwischen OB einerseits und "der Mehrheit im Stadtrat" herrsche. Dass es zwischen Schwarz-Grün und OB ordentlich knirscht, ist bekannt, "aber im Rat wird jede Idee, die vorgebracht wird, zerredet. Die Folge ist eine negative Außenwirkung, die diese Stadt nicht verdient hat", so Degenhardt.

Und zum Schluss kommt Nimptsch auf die Stadtfinanzen zu sprechen, und weil der Saal gefüllt ist mit Vertretern der Betriebs- und Personalräte, betont er, dass es einen Ausstieg aus dem Tarifvertrag mit ihm nicht geben wird. Negativbeispiel: Chemnitz, wo Generalintendant Bernhard Helmich herkommt. Dort habe sich die Stadt mit dem Schauspiel aus dem Tarif verabschiedet und zahle den Mitarbeitern 16 Prozent weniger. Nimptsch: "Das wird es in Bonn nicht geben."

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