Festspielhaus in Bonn Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch weist Vorwürfe zurück

BONN · Der Bonner Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch hat sich am Montag mit einer Pressemitteilung zum Thema Festspielhaus in die Diskussion eingeschaltet. Am vergangenen Freitag hatte diese Zeitung über einen ernüchternden Sachstandsbericht der Kulturverwaltung zum Festspielhaus und die entrüstete Reaktion der Festspielhausfreunde berichtet, die der Stadtspitze Passivität vorwerfen.

Nimptsch verwahrt sich gegen den Vorwurf, die Stadtverwaltung betreibe eine Verzögerungstaktik, es gehe auch nicht darum, den Ratsbeschluss pro Festspielhaus auszuhebeln. "Weder 2009 noch 2010 gab es überhaupt eine Mehrheit im Stadtrat mit einem grundsätzlichen Bekenntnis für das Festspielhaus", schreibt der OB. "Es existierte keine gesicherte Finanzierung des Baus, und ein möglicher Abriss der Beethovenhalle war vom zuständigen Ministerium an Bedingungen geknüpft worden, die nicht gegeben waren."

Vor diesem Hintergrund habe Nimptsch das Projekt von der Tagesordnung genommen, "um es nicht zu zerreden". Nimptsch habe eine Wiederaufnahme an zwei Bedingungen geknüpft: Lösung des "Problems WCCB" und ein städtischer Haushalt mit einer Perspektive ohne Nothaushalt. Nachdem beide Bedingungen erfüllt waren, habe er das Thema wieder auf die Agenda gesetzt.

Es habe "nie verbindliche Zusagen von drei Sponsoren gegeben", heißt es, die Telekom habe bereits 2009 erklärt, "dass sie sich zu diesem Projekt nicht klar bekennen könne". In Sachen Betreiberstiftung werde man erst aktiv, wenn die Gesamtfinanzierung des Baus gesichert sei.

Bei der Umplanung der Entwürfe für die Rheinaue sieht der OB keine Hindernisse, sofern keine neuen Aspekte auftreten: "Es ist jetzt an der Zeit, das vorhabenbezogene Bebauungsplanverfahren einzuleiten, auch wenn noch keine Entscheidung darüber gefallen ist, welcher der beiden Entwürfe umgesetzt wird."

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