Trajektknoten Bonn OB Nimptsch eröffnet offiziell Kreisverkehr auf der B9

Bonn · Freie Fahrt haben die Autofahrer auf dem Trajektknoten auf der B9 in Höhe der Museumsmeile bereits seit Dienstag. Am Donnerstag nahmen Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch und sein Ende Juni pensionierter Tiefbauamtschef Werner Bergmann Bonns neuesten Kreisverkehr, der streng genommen wegen der Ampeln eigentlich keiner ist, zwischen Heussallee und Langenbachstraße offiziell in Betrieb.

Sie zerschnitten bei einer Feierstunde vor den Augen vorbeirauschender Autofahrer symbolisch ein Band in den Farben der Stadtbezirke Bonn und Bad Godesberg: Rot-Blau und Rot-Gelb. Jetzt fehlen nur noch die Hinweisschilder und die Begrünung des Knotens.

Ein schönes Stück Arbeit sei die komplexe Baustelle gewesen, sagte Nimptsch, sie habe vielen Menschen sicher viele Nerven gekostet. "Das war schon eine turbulente Zeit." Dabei hat Bonn sicher weitaus turbulentere Großbaustellen als diese nach Ansicht von Fachleuten mustergültige Straßenbaustelle vorzuweisen.

Nur wenige Schritte entfernt liegt etwa das WCCB. Beim Trajektknoten seien sowohl der Kosten- als auch Zeitrahmen trotz des langen und frostreichen Winters voll und ganz eingehalten worden, erzählte Bergmann nicht ohne Stolz.

Im April des vergangenen Jahres begannen die Arbeiten für das 4,5 Millionen Euro teure Projekt, das nahezu komplett Bund und Land finanziert haben. Für die Umsetzung der Pläne war das städtische Tiefbauamt zuständig. "Sie haben mit dem Trajektknoten ein Projekt abgeliefert, das wie Butter gelaufen ist", lobte Nimptsch Bergmann, dessen designierten Nachfolger Peter Esch und die Mitarbeiter des Tiefbauamtes.

Dank des neuen Knotens stehen den Autofahrern nun alle Richtungen offen. Was Arno Hospes, Vorsitzender der CDU-Bezirksfraktion, vor der Feierstunde schon einmal ausprobiert hat. "Dafür haben sich die Bürger lange in Geduld üben müssen", erinnerte er an die Anfänge des Ausbaus der B9 zur Bundesallee Ende der 1980er Jahre.

Und brachte gleich ein eigenes Anliegen an: "Ich wäre froh, wenn auch für die Bürger in Dottendorf die Geduldsprobe am Bahnübergang Ollenhauerstraße vorbei wäre und es dort eine Unterführung gäbe." Mit Nimptsch ist sich der CDU-Politiker einig: Angesichts des Arbeitsschwerpunktes Bundesviertel sei der Bau des Trajektknotens gut investiertes Geld. "Man fühlt sich hier nicht mehr wie in der Provinz, sondern wie in einer Großstadt", sagte Hospes. Viele Bonner bezweifeln allerdings, dass der Kreisel nötig ist, wie auch immer wieder auf der GA-Leserbriefseite nachzulesen war.

1989 fiel im Stadtrat der Grundsatzbeschluss für den Ausbau der B 9 zwischen Bundeskanzlerplatz und Wurzerstraße. Mit dem Trajektknoten ist eine der letzten Großbaustellen abgeschlossen. Voraussetzung war zuvor die Verlängerung des Stadtbahntunnels um 140 Meter und die Verlegung der Stadtbahnhaltestelle Ollenhauerstraße für rund 13,9 Millionen Euro, von denen Bund und Land 90 Prozent übernommen haben. Letzter Abschnitt im gesamten Projekt ist die Sanierung der B 9 zwischen der Langenbach- und der Ollenhauerstraße ab 2014 .

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