Bonner Münster Nuntius Nikola Eterovic enthüllt Papstporträt

BONN · Hoher Besuch hatte sich am Wochenende im Münster angekündigt: Für den Apostolischen Nuntius Erzbischof Nikola Eterovic, Vertreter des Papstes in Deutschland, hatte man vor dem Eingang des Münster-Carrés eigens einen Teppich ausgerollt.

 Hoher Besuch: Nuntius Nikola Eterovic entzündet vor dem Bild des heiligen Papst Johannes XXIII. im Beisein von Stadtdechant Wilfried Schumacher (rechts) eine Kerze.

Hoher Besuch: Nuntius Nikola Eterovic entzündet vor dem Bild des heiligen Papst Johannes XXIII. im Beisein von Stadtdechant Wilfried Schumacher (rechts) eine Kerze.

Foto: Privat

Am Samstagnachmittag kehrte der Nuntius zunächst bei Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch im Alten Rathaus ein, um sich ins Goldene Buch einzutragen. Die nächste Station war das Münster-Carré: Im Eingangsbereich enthüllte der Erzbischof mit Stadtdechant Monsignore Wilfried Schumacher ein Porträt von Papst Franziskus.

Das Bild hatte die Künstlerin Tatjana Werbizkaja-Falkenstein gemalt, die das Motiv bei der TV-Übertragung einer Papstmesse abfotografiert und danach das Bild gemalt hatte. Im Versammlungsraum stellte Manuel Schlögel sein Buch "Am Anfang eines großen Weges. Joseph Ratzinger in Bonn und Köln" vor.

In seiner Predigt in der Heiligen Messe am gestrigen Sonntagmorgen im Münster sprach Eterovic über die beiden vor Kurzem heilig gesprochenen Päpste. Johannes XXIII., der mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil einen wichtigen Schritt zu einer moderneren katholischen Kirche eingeläutet hatte, bezeichnete er als "der gute Papst, auch durch die Inspiration zur Förderung des Friedens in der Welt in einem kritischen Moment in den internationalen Beziehungen".

Dabei bezog er sich auf die damalige Kuba-Krise. Er erinnerte an wichtige Stationen von Johannes Paul II., wie dessen Papstwahl und diverse Auslandsreisen, die ihn 1980 auch nach Bonn führten. "Johannes Paul II. ist auf den Straßen der Erde ein unermüdlicher Pilger gewesen, der die gute Botschaft des Evangeliums Jesu Christi, des Erlösers des Menschen, Redemptor hominis, verkündete", sagte der Nuntius. Nach dem Gottesdienst entzündete er in der Krypta zwei Kerzen für die neuen Heiligen.

Beim Empfang im Münster-Carré gab es viel Gelegenheit für die Gläubigen, sich über die Heiligsprechungen auszutauschen. Roland Müller lobte mit Blick auf das Vatikanische Konzil den Mut Johannes XXIII., "so einen Prozess in Gang zu setzen". Für Roswitha Samson haben die Heiligsprechungen heute eher symbolischen Wert: Damit hebe man die Päpste als Vorbilder hervor. "Es ist wichtig, Zeichen zu setzten", sagte sie. "Wundern" stehe sie aber eher kritisch gegenüber. "Das ist unserer Zeit nicht mehr angemessen", meinte die Katholikin.

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