Pantheon-Umzug nach Beuel Noch keine Klarheit für das Pantheon

Bonn · Kulturausschuss vertagt mangels Beschlussvorlage die Entscheidung. Debatte über Umbau der Halle Beuel.

Nach wie vor offen ist die Frage, wie der Umbau der Halle Beuel als künftige Spielstätte des Pantheon-Theaters finanziert werden kann. Denn anders als noch am Mittwoch angekündigt, konnte Kulturdezernent Martin Schumacher in der Sondersitzung des Kulturausschusses gestern Abend noch keine beschlussreife Vorlage präsentieren.

„Das ganze Thema ist viel komplexer, als wir zunächst angenommen hatten“, erklärte Schumacher. Nach Rücksprache mit Pantheon-Chef Rainer Pause wolle die Verwaltung nun bis Mitte Mai eine tragfähige Lösung erarbeiten. Wie berichtet, hatte es hinter den Kulissen im Rathaus viele kritische Nachfragen rund um die Finanzierung gegeben, die bis gestern nicht aufgelöst werden konnten.

So benötigt das Pantheon für den Umbau der städtischen Immobilie in Beuel einen Investitionskostenzuschuss von 1,9 Millionen Euro, der auf 30 Jahre gestreckt an die Stadt zurückgezahlt werden soll. Hieß es erst, der Zuschuss werde zinslos gewährt, sagte Schumacher nun, man überlege, den Zuschuss zunächst nur für zehn Jahre zinslos zu gewähren.

Energiekosten der Halle Beuel höher als erwartet

Weiterer Knackpunkt: Nach einem Gutachten müsste die Stadt für die Halle Beuel eine Jahresmiete von 150 000 Euro anrechnen. Das Pantheon könne davon jedoch höchstens 20 000 Euro übernehmen. Hintergrund: Mit den Energiekosten in Höhe von 140 000 Euro und einer Rückzahlungsrate von gut 63 000 Euro im Jahr käme das Pantheon auf einen Kostenblock von jährlich 220 000 Euro.

Das wäre deutlich mehr, als es bisher für die Spielstätte im Bonn Center zahlt, aus der es Ende Juni ausziehen muss: „Dort zahlen wir 165 000 Euro im Jahr“, sagte Martina Steimer, künstlerische Leiterin des Pantheons, gestern dem GA. Und: „Wir haben bis vor zwei Monaten nicht gewusst, dass die Energiekosten in Beuel so exorbitant hoch sind.“

Diese Kosten könnten mit der Sanierung deutlich gesenkt werden, erläuterte Kulturamtsleiter Hans-Jakob Heuser den Ausschussmitgliedern. Zudem wolle das Pantheon über den Investitionszuschuss hinaus selbst bis zu 400 000 Euro beitragen und habe angeboten, die Stadt am Gewinn zu beteiligen.

„Das Gros der Politiker verfolgt nach wie vor das Ziel, das Pantheon in der Halle Beuel unterzubringen“, betonte Tim Achtermeyer (Grüne). Doch das finanzielle Risiko der Stadt müsse minimiert werden. Bärbel Richter (SPD) hält den Mietwert für die Halle Beuel für zu hoch: „Das würden wir doch nie auf dem freien Markt erzielen.“ Hinsichtlich des Vorwurfs des Springmaus-Theaters, die Stadt begünstige das Pantheon, sagte Schumacher: „Bisher haben wir immer maßgeschneiderte Lösungen für alle gefunden. “

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Von GA-Redakteur
Philipp Königs
zur Klimaplan-Bilanz
Erfolg bemisst sich an Taten
Kommentar zur Bonner Klimaplan-BilanzErfolg bemisst sich an Taten
Aus dem Ressort