Radverkehr Neuer Versuch für Radschnellweg in Bonn und dem Kreis

Sankt Augustin · Aktuell ist eine Verbindung von Alfter nach Troisdorf im Gespräch. Dafür will die Stadt Bonn das Land als Baulastträger. Sankt Augustin steht dem Ansinnen positiv gegenüber.

 Schon jetzt beliebt bei den Fahrradfahrer - bald schon ein Radschnellweg ?

Schon jetzt beliebt bei den Fahrradfahrer - bald schon ein Radschnellweg ?

Foto: Meike Böschemeyer

Die Region startet einen neuen Versuch, um einen Radschnellweg zwischen der Stadt Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis zu realisieren. Bonn möchte beantragen, dass das Land Nordrhein-Westfalen eine Verbindung von Alfter-Witterschlick durch die Bonner Stadtteile Duisdorf und Endenich bis nach Sankt Augustin, Troisdorf und Niederkassel erstellt – und das auf Kosten des Landes. Der Bonner Stadtrat hat einen entsprechenden Beschluss im Juli gefällt, nun soll das Thema auch in Sankt Augustin diskutiert werden. Der Planungsausschuss entscheidet am Dienstag, 18. September, über eine Beteiligung.

Geht es nach der Sankt Augustiner Verwaltung, soll die Stadt bei den Planungen mit im Boot sein. Sie schlägt deshalb die Beteiligung vor, allerdings unter dem Vorbehalt, dass die Kosten tatsächlich vom Land getragen werden. „Das wäre eine sinnvolle Geschichte“, sagt der Erste Beigeordnete Rainer Gleß. „Es geht um eine vernünftige, leistungsfähige Radinfrastruktur. Da kann sich die Region immer weiter entwickeln.“

2016 hat NRW solche Landes-Radschnellwege als eigene Straßenkategorie eingeführt, bei denen das Land die Planung, die Finanzierung, den Bau und die Unterhaltung übernimmt. Dafür gelten bestimmte Anforderungen: So muss der Radweg vier Meter breit sowie mindestens fünf Kilometer lang sein und mindestens zwei Kreise oder kreisfreie Städte verbinden. Hinzu kommt, dass ein Potenzial von mindestens 2000 Nutzern täglich nachgewiesen werden muss. Eine entsprechende Analyse hat die Stadt Bonn bereits beantragt.

Die Zeit drängt

Denn die Zeit drängt. Der Radschnellweg zwischen Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis wird im Zusammenhang mit dem Ersatzneubau des „Tausendfüßlers“, des Abschnitts der Autobahn 565 zwischen den Anschlussstellen Endenich und Tannenbusch, konkret, da ein Teil der Trasse an der Autobahn entlang führen soll. Die Betriebsgenehmigung des maroden „Tausendfüßlers“ gilt jedoch nur noch bis 2022, im kommenden Jahr will der Landesbetrieb Straßen NRW das Planfeststellungsverfahren für den sechsspurigen Ausbau einleiten. Der Landesbetrieb hat allerdings Bedenken geäußert, den Ausbau und den Radschnellweg zusammen zu planen.

Im Juli gab es laut Stadt Sankt Augustin ein erstes Abstimmungsgespräch zum neuen Radschnellweg zwischen der Stadt Bonn, dem Rhein-Sieg-Kreis sowie Vertretern aus Alfter, Troisdorf und Sankt Augustin. Dabei sei vereinbart worden, den Untersuchungsbereich bis zur geplanten Siegquerung in Sankt Augustin in Höhe der Eisenbahnstrecke nach Troisdorf zu vergrößern. Dabei könnte der Radschnellweg bei Meindorf und Menden über bereits vorhandene Wege entlang der A59 sowie über die Straße Auf dem Mirzengrehn geführt werden, die dafür weiter ausgebaut werden müssten.

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