Direktor Peter Billig geht in Ruhestand Neuer Schulleiter für das Collegium Josephinum

Bonn · Der Direktor des Collegium Josephinum, Peter Billig, geht zum Ende des Schuljahres in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Thomas Braunfeld.

 Schulleiter Peter Billig wird am Schuljahresende das CoJoBo verlassen.

Schulleiter Peter Billig wird am Schuljahresende das CoJoBo verlassen.

Foto: Benjamin Westhoff

Vom Schulhof her ist das helle Lachen der Jungen zu hören, die beiden Türen zum Büro von Schulleiter Peter Billig stehen wie üblich weit offen. „Es ist mir wichtig, dass ich jedem das Gefühl gebe, immer zu mir kommen zu können. Ich will für jeden ansprechbar sein. Jederzeit“, erklärt der 65-Jährige. Die weit geöffneten Türen des Rektorzimmers sind nur ein Teil einer ganz besonderen Umgangskultur, die am Collegium Josephinum (CoJoBo) an der Kölnstraße gepflegt wird. „Ich orientiere mich am Harzburger Modell, das auch in der Politik gerne angewendet wird. Führung durch Delegation lautet dabei die Devise. Dadurch habe ich Zeit, um bei Problemen und Fragen stets ansprechbar zu sein. Für Kollegen, für Schüler und Eltern“, erklärt der Oberstudiendirektor.

Seit 1980 ist er als Lehrer für Deutsch, Philosophie und katholische Religion an der traditionsreichen Schule tätig. Seit 1993 leitet Peter Billig als Rektor das Gymnasium in der Trägerschaft der Redemptoristen. Doch langsam beginnt er, seinen Schreibtisch aufzuräumen. Denn zum Ende des Schuljahres geht Billig in den Ruhestand. Nach den Sommerferien wird sein Nachfolger Thomas Braunfeld als neuer „Chef des CoJoBo“ in das Büro des Schulleiters einziehen.

„Es ist mir wichtig, dass sich die Jungs hier wohl und angenommen fühlen“, erklärt der Vater von vier Kindern. „Als katholische Schule möchten wir unseren Beitrag leisten, dass sie zu selbstständigen Persönlichkeiten heranwachsen, den christlichen Glauben erleben und für sich annehmen sowie eine individuelle Förderung, Beratung und Betreuung erfahren“, so der Pädagoge. Dabei müsse man an einer reinen Jungenschule andere Prioritäten setzen.

"Der beste Beruf der Welt"

„Jungen brauchen Klarheit, benötigen Verständnis und brauchen Bewegung. Sie fordern Vielfalt auf verschiedenen Ebenen ein. Und das bieten wir ihnen hier an“, so der Oberstudiendirektor und fügt hinzu: „Wir sind hier keine reine Wissensanstalt, sondern wir wollen unsere Schüler bewusst erziehen.“ Zwar freut sich Billig schon jetzt auf den neuen Lebensabschnitt und vor allem auf die freie Zeit. Ein wenig Wehmut schwingt jedoch mit, wenn er an den Abschied denkt. „Ich bin wirklich sehr gerne Lehrer gewesen. Für mich ist das der beste Beruf der Welt. Ich bin nicht einen Tag ungern zur Schule gekommen“, zieht er Bilanz. „Aber es hat auch eine Menge Kraft gekostet, einen solchen Apparat in Schwung zu halten“, gesteht er.

Vollkommen zurückziehen wird er sich aus dem Schulbetrieb jedoch nicht. Er wird dem Provinzial Pater beim Sach- und Personalhaushalt assistieren, und auch bei seinem außerschulischen Engagement im Bereich Schule will er noch aktiv sein.

Daneben wird er aber endlich die Zeit haben, sich seinem Hobby zu widmen und einen Teil seiner „wilden“ Vergangenheit noch einmal so richtig ausleben. Bereits als junger Mann stand immer ein Motorrad in der Garage, doch jetzt dreht der beliebte Pädagoge erst richtig auf: „Ich habe mir schon eine Harley Davidson gekauft. Damit werde ich dann wieder Touren unternehmen. Mein Traum wäre es, einmal bei einem Harley-Treffen in Florida dabei zu sein“, schmunzelt er. „Aber keine Sorge“, ergänzt er. „Ich werde mir keine Tattoos stechen lassen und kein Rocker-Outfit besorgen.“ Aber vielleicht fährt er ja auf seiner Harley und in Bikerjacke zur offiziellen Verabschiedung im September vor dem CoJoBo vor.

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