Auf der Waldau Nachwuchs bei den Hirschen

Venusberg · Damwildkitze verstecken sich im Gras - der Nachwuchs auf der Waldau ist gerade mal eine Woche alt. Wer die Tiere sehen will, muss jedoch Geduld haben.

Kaum auf der Welt, sind Damwildkitze wahre Meister im Verstecken, machen sich im hohen Gras ganz klein: Drei Tiere hat Stadtförster Sebastian Korintenberg im Wildgehege an der Waldau schon gesichtet – und sich vor allem dafür viel Zeit genommen: Mit dem Feldstecher saß er lange auf der Bank am Gatterzaun, den Blick auf das dichte Distelfeld gerichtet. Das lassen die Pfleger bewusst stehen, um den Kitzen Schutz zu bieten.

„Die sind keine Woche alt“, sagt Korintenberg und freut sich, wenn hier und da mal ein Kitz-Köpfchen hervorschaut. Die Mütter haben ihren Nachwuchs fast zur selben Zeit abgelegt, nämlich innerhalb von ein bis zwei Wochen. „Sie werden auch zur selben Zeit beschlagen“, erklärt der Förster. Es könne übrigens aber auch sein, dass Zwillinge zur Welt kommen.

Die Damwildkühe achten zurzeit besonders auf jeden Spaziergänger, schnuppern nach allem, was für die Kleinen eine Gefahr sein könnte. Laut Korintenberg wissen sie auch ganz genau, wo die Kleinen sich auf der Wiese ducken. In Freiheit sei das manchmal auch gefährlich, wenn die Kitze den Mähmaschinen nicht entkommen können.

Schon kurz nach der Geburt können die Kälber laufen

Die Kälber auf dem Venusberg sind derzeit noch allein, folgen erst zwei bis drei Wochen nach ihrer Geburt den Müttern. Laufen können sie aber schon wenige Stunden, nachdem sie auf die Welt gekommen sind. „Das Damwild stammt ursprünglich aus Kleinasien und aus dem östlichen Mittelmeerraum“, so der Deutsche Jagdverband. „Es wurde bereits vor 2000 Jahren als Gatterwild gehalten.“ Heute sei es eine der weltweit am Weitesten verbreiteten Hirscharten.

Auch beim Rotwild nebenan kündigen sich laut Korintenberg Babys an. Er rechnet damit in den nächsten Tagen.Wie berichtet, hat es bei den Wildschweinen schon vor einiger Zeit Nachwuchs gegeben. Mehr als 40 Frischlinge hat der Förster in diesem Jahr gezählt. Das sei ein normaler Wert. 2012 seien mehr als 70 gewesen – Rekord. Auf der Waldau leben sieben Bachen und ein Keiler. Alle zwei bis drei Jahre werden erwachsene Tiere mit Wildschweinen aus anderen Parks getauscht, damit es nicht zur Inzucht kommt. Alle drei Gehege haben zusammen ein Größe von sieben Hektar.

Nachdem die meisten Zäune erneuert worden sind, stehen erst einmal keine größeren Arbeiten rund ums Tiergehege an, teilt die Stadtförsterei mit. Einzig die Einfassungen der Vegetationsinseln in den Gehegen sollen demnächst noch erneuert werden. Diese Stellen mit Büschen und Bäumen gibt es absichtlich, damit sich die Tiere zurückziehen können. Ansonsten macht Korintenberg die Passanten freundlich darauf aufmerksam, dass sie auf den Wegen ihre Hunde anleinen sollen. Die meisten sind dabei einsichtig.

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