Bonner Museumsmeilenfest Nach der Ausstellung aufs Kettenkarussell

Bonn · Tausende Menschen kamen am Wochenende zum Museumsmeilenfest, wo man bei Führungen auch hinter die Kulissen blicken konnte.

 Das Kettenkarussell für Kinder auf dem Platz zwischen Kunstmuseum und Bundeskunsthalle war ganz besonders beliebt.

Das Kettenkarussell für Kinder auf dem Platz zwischen Kunstmuseum und Bundeskunsthalle war ganz besonders beliebt.

Foto: Barbara Frommann

Vor dem kleinen Kinderkarussell auf dem Museumsplatz herrschten teilweise tumultartige Zustände: Weil zu viele kunstmüde Kids einen Platz auf dem Kettenkarussell ergattern wollten, gab es bei den zu lange Wartenden und denjenigen, die gerne noch eine zweite Runde gedreht hätten, lange Gesichter.

Das war aber auch schon die einzige nennenswerte Unstimmigkeit auf dem vollen Platz zwischen Bundeskunsthalle und Kunstmuseum, das mit seiner Bühne und dem gastronomischen Angebot das Herz des Museumsmeilenfestes bildete.

Wie bereits seit 1995 hatten die fünf Häuser zwischen Ahrstraße und Adenauerallee von Donnerstag bis einschließlich Sonntag zu dem populären Fest geladen, und insbesondere am Wochenende konnten sich die Organisatoren nicht über mangelnden Zuspruch beklagen.

Verlässliche Zahlen zu den Besuchern waren zwar noch nicht zu bekommen, aber Organisatorin Vera Adams von der Bundeskunsthalle gab sich zuversichtlich, dass es zumindest mehr gewesen sein könnten als in den vergangenen beiden Jahren.

Programm auf Deutsch und Arabisch

Besonders erwähnenswert sei aber die angenehme, friedliche Atmosphäre des Miteinanders zwischen den Besuchern aus nah und fern und den ebenfalls zahlreich erschienenen Flüchtlingen gewesen: Man habe vielerorts bemerken können, wie Fremde auch ohne gemeinsame Muttersprache über die Kunst in Kontakt getreten seien. Zur besseren Orientierung war das Wochenendprogramm zudem auf mehreren Aufstellern neben Deutsch auch in Arabisch zu lesen.

Der freie Eintritt half sicher dabei, Flüchtlingsfamilien diese unkomplizierte Art der Integration möglich zu machen, viele deutsche Besucher hingegen schienen davon vorab nichts gewusst zu haben und zeigten sich positiv überrascht, dass sie an der Kasse nichts zu bezahlen brauchten.

Neben den stündlich durchgeführten Speedführungen lockte die Kunsthalle auch mit speziell auf Kinder zugeschnittenen Programmen dafür, dass der Andrang am Kettenkarussell nicht noch weiter anschwoll: „Meine Mama hat mir nur gesagt, dass wir heute einen Ausflug machen und ich wusste gar nicht, wohin es gehen sollte“, erzählte Carolina: Gemeinsam mit vielen anderen Kindern und einigen Eltern nahm die Achtjährige begeistert an der speziell auf die jüngsten Besucher zugeschnittenen Führung von Andrea Raffauf-Schäfer durch die Bauhaus-Ausstellung teil.

Gegenüber, vor dem Kunstmuseum, müssen sich derweil Rob Verjans und Anna Rogalska entscheiden, ob sie an der Führung von Christiane Witt zur Skulptur von Katharina Grosse teilnehmen wollen oder sich lieber vom stellvertretenden Museumsdirektor Christoph Schreier hinter die Kulissen des Hauses führen lassen.

Im Haus der Geschichte stand das Fest ganz im Zeichen der kommenden Fußballeuropameisterschaft, während die Besucher im Museum Koenig eine Tour durch die neu eröffnete Regenwaldausstellung erwartete. Und auch im Deutschen Museum an der Ahrstraße freute man sich über den Zuspruch: Bis Samstagabend zählten die Veranstalter bereits 12 000 Gäste.

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