„Hells Angels MC Bonn“ Nach Razzia in Neustadt: Rocker könnten Schadenersatz bekommen

Neustadt (Wied) · Nach dem gescheiterten Verbot des Vereins „Hells Angels MC Bonn“ ist unklar, wer den Rockern Schadenersatz für ihr zu Bruch gegangenes Inventar zahlen könnte.

Nur drei Tage vor der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz waren am 10. März bei einer Razzia bei ihrem Vereinsheim im rheinland-pfälzischen Neustadt (Wied) schwere Holzbänke zersägt worden. Eine große Statue zerbrach. „Aus unserer Sicht steht dem Verein ein Schadenersatz zu“, teilte der Kreis Neuwied am Dienstag mit. Die Aktion mit 120 Polizisten sei aber vom Mainzer Innenministerium veranlasst worden. Im Gespräch sind Tausende Euro. Zuvor hatten andere Medien darüber berichtet.

Das Innenministerium teilte am Dienstag mit, die Polizei habe bei der Razzia nur die Kreisverwaltung Neuwied unterstützt. Daher müsse diese generell die Kosten tragen. Ein Ministeriumssprecher sagte aber auch: „Die Frage des Schadenersatzes ist bisher nicht geprüft worden. Dennoch ist das Ansinnen des Landkreises nachvollziehbar.“ Erst nach dem Verbotsverfahren in der Hauptsache werde ein möglicher Schadenersatz für den Rockerverein geprüft.

Das Oberverwaltungsgericht in Koblenz hatte vorläufig entschieden, dass nicht das Landes-, sondern das Bundesinnenministerium für das Vereinsverbot zuständig sei, da die „Hells Angels MC Bonn“ auch in Nordrhein-Westfalen aktiv gewesen seien. Gegen einzelne Mitglieder läuft in Koblenz ein Prozess wegen etlicher mutmaßlicher Straftaten.

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