Boulevard und Musical in Bad Godesberg Nächste Spielzeit des Kleinen Theaters scheint sicher

BONN/BAD GODESBERG · In Sachen Kleines Theater läuft alles auf einen Vertragsabschluss für eine neue Spielzeit hinaus. Stadt und Theatermann Frank Oppermann sprechen von konstruktiven Gesprächen.

Am Dienstagvormittag haben die Stadt und der künftige Theaterintendant Frank Oppermann zusammengesessen, um über die Vertragsdetails zu sprechen. Der Buschdorfer Schauspieler und Regisseur Oppermann sprach anschließend von „konstruktiven Gesprächen“. Die Stadt hätte sich seines Erachtens an die im Vorfeld ausgemachten Eckpfeiler gehalten. „Ich lasse das Papier noch einmal von Juristen prüfen, habe aber keine Zweifel, dass wir auf einem guten Weg sind“, sagte Oppermann.

Vize-Stadtsprecher Marc Hoffmann sprach ebenfalls von einem guten Gespräch, „in dem ein Vertragsentwurf durchgesprochen wurde, der nun finalisiert werden muss.“ So scheint also einem fließenden Übergang der laufenden Spielzeit in die nächste nichts mehr im Weg zu stehen. Die laufende ist die letzte Spielzeit des bisherigen Intendanten Walter Ullrich. Der 88-Jährige hört aus Altersgründen auf. Für die Aufnahme der Gespräche mit Oppermann hatten Kulturausschuss und Bad Godesberger Bezirksvertretung mehrheitlich gestimmt.

Oppermann will der Stadt ab der nächsten Spielzeit eine jährliche Pacht von 16.400 Euro zahlen. Der Theatermann rechnet mit monatlichen Betriebskosten von 40.000 Euro. Zugleich will er über Kredite eine Sanierung des Hauses an der Koblenzer Straße in den nächsten zehn Jahren umsetzen. Gesamtvolumen: 630.000 Euro. „Am dringendsten ist die Sanierung des Daches“, sagte Oppermann. Außerdem stünde der Erhalt der Gebäudesubstanz des 20er-Jahre-Theaters oben auf der Sanierungsliste. Der Pachtvertrag, der mit einem Verein abgeschlossen würde, liefe über 30 Jahre. Er wäre kündbar, wenn die Pacht nicht überwiesen wird oder die Sanierungen nicht erfolgen.

Oppermann hat vom Land „positive Signale“ vernommen, dass es das Theater auch unter seiner Führung unterstützen werde. Von der Stadt gibt es keine Subventionen. Oppermann kann noch nicht sagen, welche Stücke er ins Programm aufnimmt. Er wolle aber klassisches Schauspiel, das nah am Text ist, auf die Bühne bringen. Kulturausschuss und Bezirksvertretung hatten ihn in der nicht-öffentlichen Sitzung noch einmal eingängig zu seinem Konzept befragt. „Vor allem ging es um meine wirtschaftlichen Fähigkeiten“, sagte Oppermann.

Offenbar konnte der gelernte Bankkaufmann das Gros der Kommunalpolitiker überzeugen. Der ehemalige Generalintendant des Bonner Theaters, Klaus Weise, hatte ursprünglich mit einer Käufergruppe den Zuschlag für den weiteren Betrieb erhalten. Wegen Unstimmigkeiten untereinander kam es aber nicht zu einem Vertragsabschluss.

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