Platten- und CD-Geschäft Mr. Music ist zurück in der Bonner Innenstadt

Bonn · Nach knapp 25 Jahren hatte er zugemacht, nun ist der traditionsreiche Plattenladen Mr. Music wieder zurück - sehr zur Freude seiner Stammkunden. Inhaber Bernie Gelhausen erteilt unterdessen bereits wieder Empfehlungen.

 Geschäftsführer Bernie Gelhausen

Geschäftsführer Bernie Gelhausen

Foto: Benjamin Westhoff

„Endlich wieder!“ Diese Worte hörte man von vielen Kunden, die am Samstag den Weg in die Münsterstraße 8 gefunden hatten, wo Bernie Gelhausen zur Neueröffnung seines traditionsreichen Platten- und CD-Geschäftes Mr. Music eingeladen hatte.

Nur wenige Gehminuten liegen zwischen dem alten Standort an der Maximilianstraße, den Gelhausen im Sommer vergangenen Jahres nach fast 25 Jahren aufgrund der Großbaustelle am Hauptbahnhof aufgegeben hatte, und dem neuen Standort seines Geschäftes.

„Seit 20 Jahren wohne ich in Bonn. Seit 19 Jahren komme ich regelmäßig in den Laden“, sagte Jörg Wojtun, der die familiäre Atmosphäre bei „Mr. Music“ schätzt: „Hier kann man sich mit anderen Musikliebhabern austauschen und viele gute Tipps bekommen“, meinte der 49-Jährige. Auch Björn van Dorp fieberte der Wiedereröffnung entgegen, schließlich kommt der Vinyl-Sammler seit Jahren regelmäßig aus Bornheim nach Bonn, um nach ganz speziellen Platten zu suchen. „Ich bin froh, dass ich hier endlich wieder einkaufen kann. Das ist viel besser, als sich Platten online zu bestellen“, sagte der 34-Jährige. Besonders schätze er die freundliche Beratung und das Ambiente.

Auch Gelhausen selbst vermisste den direkten Kontakt zu den Kunden. Im vergangenen Jahr merkte er bald, dass ein Onlinehandel mit CDs und Schallplatten nicht das Richtige für ihn ist. „Schau mal, das könnte was für dich sein“, meinte Gelhausen im Gespräch mit CD-Sammler und Stammkunde Michael Ludwig und griff nach zwei CDs. Nach kurzem Reinhören beschloss Ludwig, Gelhausens Empfehlungen – das Album „Bad Medicine“ der Southern-Rock-Band Brother Hawk sowie das Blues-Album „Snake Attack“ von Harvey Mandel – mit nach Hause zu nehmen.

Da fiel dem 52-Jährigen die gerade im Laden gespielte Musik auf: „Was hören wir da?“ wollte er wissen. „Das ist Frankie Miller, einer meiner Favoriten“, klärte Gelhausen auf. Ludwig ist mit der Neueröffnung von „Mr. Music“ sehr zufrieden: „Es gibt hier ein gutes Angebot an Schallplatten. Ich hoffe, dass auch der CD-Bereich weiter gut gepflegt wird“.

Einige Silberlinge werden in den kommenden Tagen noch den Weg in die Regal von „Mr. Music“ finden. „Wir hatten bis zur letzten Minute vor der Wiedereröffnung umgebaut“, berichtet Gelhausen. Das neue Geschäft ist etwas kleiner als am alten Standort und liegt etwas abseits des Einkaufstrubels. Doch das passt irgendwie auch ganz gut, denn es ist ein Plattenladen, wie man ihn sonst nur aus Nick Hornbys Roman „High Fidelity“ kennt – eine in Zeiten der digitalen Kommerzialisierung immer seltener gewordene Oase für Musikliebhaber.

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