Neue Beethoven-App für Bonn Mit dem Handy auf Ludwigs Spuren

Bonn · Eine neue Beethoven-App für Smartphones und Tablet-PCs bietet bald interaktive Stadtrundgänge für alle Altersklassen. Zu den Orten, an denen Beethoven gelebt und gewirkt hat, gibt es kurze Informationstexte. Außerdem verfügt die App über einen Kalender mit Hinweisen auf thematisch verwandte Veranstaltungen. Ab Ende Oktober ist sie für Android verfügbar.

Kinder laufen in kleinen Gruppen durch die Innenstadt, Smartphones wie Wünschelruten in der Hand. Unvermittelt bleiben sie stehen, zeigen auf ein Gebäude und rennen los. „Den kriegen wir!“, ist noch zu hören. Was für Außenstehende wie eine Partie Pokémon Go aussehen muss, ist tatsächlich der Test der neuen „Beethoven App“, die von drei Informatikstudenten der Hochschule Bonn-Rein-Sieg im Rahmen ihrer Bachelorarbeiten entwickelt worden ist.

Das Programm für mobile Geräte wie Smartphone und Tablet-PC wurde beim Projekt „Digitales Bonn“ eingereicht und ist dem Beethovenjubiläum im Jahr 2020 gewidmet.

Yannik Herrmann, einer der Entwickler, erläutert den Funktionsumfang: „Nutzer können aus verschiedenen interaktiven Rundgänge wählen und sich dabei vom Standorterkennungsdienst ihres Geräts führen lassen.

16 Stationen rund um Beethoven

Zu den Orten, an denen Beethoven gelebt und gewirkt hat, gibt es kurze Informationstexte, die man sich auch vorlesen lassen kann.“ Bisher verfüge die App außerdem über einen Kalender mit Hinweisen auf thematisch relevante Veranstaltungen, für die Zukunft würden „Augmented-Reality“-Funktionen erwogen, erklärte Professor Thorsten Bonne, der die Abschlussarbeiten betreute: „In die Livevorschau der Handykamera könnten dann historische Bilder eingeblendet werden, die zeigen, wie die Gebäude früher aussahen.“

In der App sind derzeit 16 Beethovenstationen erfasst, für den jüngsten Praxistest, der in Kooperation mit Schülern der zweiten und dritten Klasse der Gottfried-Kinkel-Realschule durchgeführt wurde, gab es acht Ziele anzusteuern.

Der Startschuss fiel am Beethovenhaus in der Bonngasse, um weiterzukommen, mussten die Kinder jeweils Fragen beantworten wie „Welche Farbe haben die Zeiger der Rathausuhr?“ oder Aufgaben erledigen, etwa ein Foto vom Stadtmodell auf dem Münsterplatz.

Das Aufteilen in Gruppen spornte den Wettbewerbsgeist an, am Ende erhielten jedoch alle Schüler die gleiche Belohnung: die fünfte Symphonie als Hörerlebnis und ein Eis für den Gaumen. Auch die Studenten freuten sich: Für ihre Arbeiten hatten alle drei eine Eins bekommen.

App ab Ende Oktober verfügbar

Als Schwachpunkt erwies sich die manchmal zu unpräzise Standorterkennung; auch der Wechsel zwischen Karte und Infoanzeige wirkte noch umständlich. Ersteres könne man nicht ändern, an letzterem arbeite man noch, sagte Herrmann. Zielgruppe der App seien Touristen und Bonn-Interessierte aller Altersgruppen. Ende Oktober werde sie für Android, Ende November für Apples iOS verfügbar sein, versprach Bonne.

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