Gründerin der Deutschen Krebshilfe Mildred-Scheel-Stiftung erinnert an unermüdliche Kämpferin

Bonn · Die Stiftung feierte zehnten Geburtstag und würdigte die Gründerin, die sich für die Krebsforschung einsetzte. Selbst hat sie 1985 gegen den Krebs verloren.

Bundespräsident Karl Carstens überreicht im Juli 1979 das Bundesverdienstkreuz an Mildred Scheel. Die Ärztin wird begleitet von ihrem Mann Walter Scheel.

Bundespräsident Karl Carstens überreicht im Juli 1979 das Bundesverdienstkreuz an Mildred Scheel. Die Ärztin wird begleitet von ihrem Mann Walter Scheel.

Foto: Heinz Engels

16. Oktober 1986: Bundespräsident Richard von Weizsäcker feiert mit vielen Ehrengästen in der Godesberger Redoute den zehnten Gründungstag der Mildred-Scheel-Stiftung für Krebsforschung. Doch an diesem Donnerstag ist die unermüdliche Kämpferin Mildred Scheel leider nicht mehr dabei. Sie starb bereits am 13. Mai 1985 im Alter von 62 Jahren in Köln an Krebs. Aber ihr Ehemann, Altbundespräsident Walter Scheel, weilt unter den Festgästen.

Am 25. September 1974 hatte Mildred Scheel die Deutsche Krebshilfe gegründet. Nur zwei Jahre später folgte die Stiftung für Krebsforschung. Denn: „Forschung ist die größte Hoffnung gegen Krebs“, lautete eine Überzeugung der Ärztin. Das vorrangige Ziel der Stiftung ist es heute noch, vor allem durch Langzeitforschung und wissenschaftliche, kliniknahe Forschungsprojekte die Bekämpfung von Krebs voranzutreiben und intensiv zu unterstützen.

Im Oktober 1986 zieht Stiftungspräsident Helmut Geiger eine positive Bilanz nach den ersten zehn Jahren. Aus dem Startkapital von zwei Millionen Mark wurden 130 Millionen Mark – Beiträge der 70.000 Mitglieder und Ersparnisse von 2000 Bürgern, die ihr Geld der Krebsforschung vermacht haben. Besondere Schwerpunkte der Stiftung und der Deutschen Krebshilfe sind die Bekämpfung der Krankheit im Kindesalter und die Hilfe für Schwerstkranke.

Mit großem Engagement hatte sich Mildred Scheel für die Intensivierung der Krebsforschung eingesetzt. Sie wollte neue Wege beschreiten, um die Krankheit wirkungsvoller bekämpfen zu können. Die Medizinerin hatte die Vision, dass Krebs eines Tages beherrscht und besiegt werden könne.

Dazu gehörte es ihrer Ansicht nach auch, die Abwehr der Menschen zu stärken und ihren Widerstand gegen die Krankheit zu wecken: „Die Bekämpfung der Krebskrankheiten ist nicht nur eine Herausforderung an die Medizin. Sie ist eine der großen, uns allen gestellten Aufgaben dieses Jahrhunderts. Wir sollten danach handeln.“ Mildred Scheel stellte sich dieser Aufgabe und ihrem Schicksal. Das machte Bundespräsident von Weizsäcker auch bei der Gedenkstunde 1986 deutlich.

Viele Menschen besuchen noch heute ihr Grab auf dem Alten Friedhof und legen dort Blumen ab, um an sie und ihre unermüdliche Arbeit zu erinnern.

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