Unfall in Bonn Massenkarambolage auf der Nordbrücke legte Verkehr lahm

BONN · Eine Massenkarambolage auf der Nordbrücke (A565) hat Mittwochnachmittag bis in den Abend für chaotische Verkehrsverhältnisse in und rund um Bonn gesorgt. Nach drei Auffahrunfällen, an denen laut Robert Marklein, Sprecher der Kölner Polizei, insgesamt elf Fahrzeuge beteiligt waren, musste die A565 zeitweise ab dem Autobahnkreuz Bonn-Nord in Richtung Beuel komplett gesperrt werden.

 Nordbrücke, Richtung Beuel, kurz nach 16 Uhr: Nach drei Auffahrunfällen geht nichts mehr.

Nordbrücke, Richtung Beuel, kurz nach 16 Uhr: Nach drei Auffahrunfällen geht nichts mehr.

Foto: Axel Vogel

Die Folge waren lange Staus, zumal es durch Gaffer auf der Gegenrichtung der Autobahn immer wieder zu Behinderungen kam. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei wurden drei Personen bei dem Unfall verletzt, davon ein 60 Jahre alter Audi-Fahrer schwer, so Sprecher Marklein. Die Bonner Feuerwehr ging von vier Verletzten aus.

Ereignet hatte sich der folgenreiche Unfall um kurz vor 16 Uhr. Zu dem Zeitpunkt herrschte nach Auskunft von Marklein "stockender Verkehr" auf der Nordbrücke. Nachdem der Fahrer eines VW Beetle und der Audi-Fahrer auf der Überholspur bremsen mussten, reagierte eine Frau in einem Audi-Kombi offenbar zu spät.

Sie fuhr auf. Dabei erlitt der 60-jährige schwere Verletzungen, so Polizeisprecher Marklein. Die Unfallverursacherin blieb unverletzt, wurde aber vorsorglich mit ihrem Kind, das im Auto gesessen hatte, in ein Krankenhaus gebracht.

Der Auffahrunfall führte zu einer Kettenreaktion. Zwar schaffte es eine unmittelbar folgende 41-Jährige, ihren Honda noch rechtzeitig zum Stehen zu bringen, nicht aber der Fahrer eines hinter ihr fahrenden Toyota Yaris, der ebenfalls auffuhr.

[kein Linktext vorhanden] Dabei wurde auch die 41-Jährige laut Polizei leicht verletzt. Wegen dieses Unfall kam es zu einem dritten Auffahrunfall mit sechs beteiligten Autos. Eine 46-jährige Peugeot-Fahrerin wurde dabei ebenfalls leicht verletzt.

Wegen der Spurensicherung durch ein Unfallteam der Kölner Polizei sowie der zeitraubenden Bergung der Wracks war von Autofahrern wie auch Busgästen viel Geduld gefragt. So staute sich der Verkehr auf der A 565 in Richtung Beuel gegen 18 Uhr bis zum Hardtberg. Kaum ein Durchkommen gab es auch am Autobahnkreuz Bonn-Nord und am Verteilerkreis.

Wie die Stadtwerke mitteilten, konnte der Flughafenbus SB 60 seit etwa 19 Uhr wieder regulär verkehren, wegen der Unfallstelle mussten Fahrgäste aber weiterhin mit Verspätungen rechnen. Auch der Bahnersatzverkehr der Straßenbahn-Linie 61 konnte wieder über die Graurheindorfer Straße fahren.

Gleichwohl waren alle innerstädtischen Buslinien wegen des Rückstaus von den Autobahnen mit Verspätungen unterwegs. Erst nach 20 Uhr rollte der Verkehr wieder zögerlich an.

Auch wer über Nebenstrecken wie die Römerstraße ausweichen wollte, kam am frühen Abend kaum mehr im Schritttempo voran. Sich dort in die Schlange einzureihen, gab ein Senior schlicht auf. Der Mann kam gerade aus einer Klinik und wollte über die Nordbrücke nach Hause fahren. Vor lauter Verzweiflung parkte er sein Auto unter der Nordbrücke: "Ich warte, bis das hier vorbei ist."

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