Landesmittel verdoppelt Marabu-Theater feiert 25. Geburtstag

Beuel · Das Kinder- und Jugendtheater Marabu hat seinen 25. Geburtstag gefeiert. Die Landesmittel für das bundesweit bekannte Theater werden künftig verdoppelt.

 Dieser Reifen ist ein Opfer der Touren von Theater Marabu. Claus Overkamp und Tina Jücker haben in ihren 25 Jahren so einige derartige Erlebnisse gemacht.

Dieser Reifen ist ein Opfer der Touren von Theater Marabu. Claus Overkamp und Tina Jücker haben in ihren 25 Jahren so einige derartige Erlebnisse gemacht.

Foto: Thomas Kölsch

Kinderlachen und ehrliche Glückwünsche sind die schönsten Geschenke, die man dem Theater Marabu dieser Tage machen kann. Zum 25. Geburtstag des in der Szene bundesweit bekannten Bonner Kinder- und Jugendtheaters gab es beides reichlich. Am Wochenende feierte das Team um das Gründungs- und Leitungsduo Claus Overkamp und Tina Jücker mit einem Familientag am Sonntag und einem Festakt am Samstag, bei dem Vertreter von Stadt und Land eine Erhöhung der Förderung bekanntgaben und dem Haus so eine zusätzliche Absicherung in angespannten Zeiten bescheren.

Das Theater Marabu ist – wie alle Theater – derzeit so wichtig wie nie. „Wir finden uns nicht damit ab, wie die Welt ist, sondern stellen uns vor, wie sie sein könnte“, fasst Tina Jücker den Anspruch des Hauses zusammen, und Claus Overkamp ergänzt: „Wir erzählen und inszenieren Geschichten, die etwas bewirken sollen, ein Umdenken, eine Idee, die auch nach dem Stück bleibt.“ Das Paar wolle also „Sinn stiften und Utopien entwerfen“, wie Detlef Köhler von der Internationalen Vereinigung des Theaters für Kinder und Jugendliche am Samstag in der Brotfabrik betonte. Und das mit Erfolg. Das Theater ist Stammgast bei Theatertreffen im In- und Ausland; allein in diesem Jahr war es in Schottland, Bolivien, den Niederlanden und der Schweiz eingeladen. 2013 war es sogar für den „Faust“ nominiert, den „Oskar“ des Theaters.

Dank und Anerkennung der Stadt

„Das Theater Marabu bewegt Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen“, betonte die Abteilungsleiterin für Kultur im NRW-Kultusministerium, Hildegard Kaluza, und hatte als Dank und Geschenk die künftige Verdoppelung der Landesmittel von 40 000 auf 80 000 Euro im Gepäck. Und auch Bürgermeisterin Gabriele Klingmüller, die den erkrankten OB vertrat, überbrachte nicht nur Dank und Anerkennung der Stadt, sondern sagte ebenfalls eine Erhöhung der Förderung zu. Doch was wäre ein Theaterjubiläum ohne Theater, mit dem man Kinder und Jugendliche für die Bühne begeistern kann. So hatten die Marabus am Sonntag zu einem Familientag eingeladen, wo natürlich Einblick in die Arbeit gewährt wurde.

Eine Gruppe des Jungen Ensemble zeigte mit „Die Konferenz der wesentlichen Dinge“ experimentelles Theater mit Fragen rund um das Thema Familie. Und „Der Bär, der nicht da war“ begab sich auf die Suche nach der eigenen Identität. Dabei begeisterten sowohl Inhalt als auch Form: Dem fünfjährigen Malte hatte es besonders die Beatbox-Nummer von Bär-Darsteller Faris Yüzbasioglu angetan, seinen Vater faszinierte das technisch raffinierte Bühnenbild.

Beide Aufführungen zeigten, was das Theater Marabu seit 25 Jahren ausmacht: ungewöhnliche Inszenierungen und eine Balance zwischen Modernität und Tradition. „Natürlich ändern sich unsere Formate, und wir beziehen Technik ein, die es vorher nicht gab“, erklärt Tina Jücker. „Aber wir können heute noch immer unsere Zuschauer in einen Ruhezustand versetzen, sie mit geschickten Wechseln kognitiver und visueller Reize faszinieren. Und es muss auch nicht alles immer nur schneller und peppiger werden.“ Gutes Theater reicht.

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