Klinik in Bonn Malteser-Krankenhaus gibt Geburtshilfe auf

BONN · Die Geschäftsführung hat ihre Mitarbeiter am Montag über die Schließung der Geburtshilfe informiert. Verbliebene Krankenhäuser mit Geburtshilfe sollen geplante Entbindungen übernehmen.

Das Malteser Krankenhaus in Medinghoven gibt seine Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe endgültig auf. Das teilte Geschäftsführer Martin Milde am Montag mit. „Diese Entscheidung ist uns schwer gefallen, vor allem weil diese Abteilung seit Gründung des Krankenhauses besteht“, sagte Milde. Die Mitarbeiter wurden am Mittag informiert.

„Natürlich waren sie enttäuscht, einige Hebammen arbeiten seit Jahrzehnten für unser Krankenhaus.“ Die Entscheidung sei aus Sicht der Geschäftsführung notwendig geworden, vor allem, weil seit Monaten der Posten des Chefarztes nicht neu besetzt werden konnte. „In den letzten Jahren haben wir vieles versucht, um die Abteilung zukunftsfähig zu gestalten. Aber die Abteilung ist relativ klein und damit weniger attraktiv für Fachkräfte“, erklärte Milde. Eine gute Versorgung der Patienten habe nicht mehr stattfinden können. Wie berichtet, hatte das Malteser in der vergangenen Woche eine Schließung bis auf Weiteres wegen Personalmangels verkündet.

In Gynäkologie und Geburtshilfe arbeiteten bisher rund 20 Mitarbeiter. Milde sagte zu ihrer Zukunft: „Wir werden schauen, welche Mitarbeiter wir noch in anderen Bereichen einsetzen können.“ Hebammen könnten alternativ beispielsweise auf der Kurzliegestation oder in der Pflege arbeiten. Andere Krankenhäuser hätten bereits Interesse gezeigt, Hebammen zu übernehmen, darunter auch das Johanniter-Krankenhaus. 2017 waren im Malteser rund 600 Kinder zur Welt gekommen.

Wie Milde sagte, habe das Krankenhaus mit den vier Bonner Krankenhäusern gesprochen, die Geburtsstationen haben. Uniklinik, Johanniter-Krankenhaus, Marien-Hospital und Gemeinschaftskrankenhaus hätten zugesichert, die im Malteser geplanten Entbindungen zu übernehmen.

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