Geschäftsleute fordern eine Änderung der Planung. Maarstraßenanschluss löst Proteste aus

Beuel · Vor fünf Jahren schrieb der General-Anzeiger bei der Vorstellung des Wahlbezirks 33 für die Kommunalwahl 2009: "Gewerbetreibende in Sorge." Gemeint war damit die damals für das Jahr 2015 angekündigte Fertigstellung des umstrittenen Anschlusses der Maarstraße an die Autobahn 59.

Bis heute an sich an der Situation in Pützchen und Beuel-Ost nichts geändert. Die Entwicklung des Gebiets hängt nach wie vor vom sogenannten Maarstraßen-anschluss ab.

Das einzige, was feststeht, ist: 2015 wird der Autobahnanschluss sicherlich nicht eingeweiht werden. Grund: In der zweiten Jahreshälfte 2014 wird der Landesbetrieb Straßen NRW erst das Planfeststellungsverfahren eröffnen.

Vorsichtig geschätzt könnte das bedeuten, dass der Maarstraßenanschluss frühestens 2017, eher 2018 eröffnet wird. Immerhin haben sich Verkehrsplaner bereits in den 1970er-Jahren die ersten ernsthaften Gedanken um den Autobahnanschluss gemacht.

Statt sich über die bevorstehende Realisierung des Projekts zu freuen, bereitet die Baumaßnahme Bürgern und Politikern zunehmend Kopfzerbrechen. Vor allem der Protest der Gewerbetreibenden gegen die mit dem Autobahnanschluss verbundene Anbindung der Maarstraße in Richtung Osten (Pützchen) und der Schließung der bestehenden Autobahnauffahrt Pützchen wird immer lauter.

Dafür verantwortlich ist die zu erwartende Verkehrsverlagerung von der Maarstraße auf die Pützchens Chaussee, die Röhfeldstraße und den Pfaffenweg. Immer mehr Geschäftsleute gelangen zu der Erkenntnis: Die Maarstraße darf nicht abgebunden und der Autobahnanschluss Pützchen nicht geschlossen werden.

Politik und Verwaltung wissen um diese inhaltliche Kehrtwende, warnen aber davor, die Pläne zum jetzigen Zeitpunkt noch einmal zu ändern. Das würde das gesamte Projekt gefährden. In den nächsten beiden Jahren wird es also turbulent werden, wenn es heißt: Die Bürger können sich im Rahmen des gesetzlich vorgeschriebenen Anhörungsverfahrens an der Planung beteiligen.

In der kommenden Wahlperiode wird die Stadt auch mit der Bebauung des neuen Wohngebiets Holtorf-Süd beginnen. Der Stadtrat hat im September nach vielen Jahren der intensiven Diskussion den entsprechenden Bebauungsplan beschlossen. Auf der Freifläche an der Löwenburgstraße sollen bis zu 50 Wohnhäuser errichtet werden.

Auf der Wunschliste vieler Bürger steht auch der Kreisverkehr an der Kreuzung Löwenburgstraße/Pützchens Chaussee/Oberkasseler Straße. Dort staut sich an Wochentagen der Berufsverkehr viele hundert Meter lang zurück in die Wohnstandorte Niederholtorf und Ungarten zurück. Bislang steht der Kreisel auf der Prioritätenliste der Stadt Bonn allerdings auf einem der hinteren Plätze.

Ein Dauerbrenner wurde jedoch in der vergangenen Legislaturperiode abgearbeitet: Im Dezember 2010 wurde der umstrittene Lidl-Markt an der Ortsumgehung Bechlinghoven eröffnet. Sieben Jahre lang haben Parteien, Händlergemeinschaften und Bürger kontrovers darüber diskutiert.

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