Interview mit Organisator Lutz Persch über die etwas andere Kirmes in Endenich

Zum zweiten Mal in Folge werden bei der Endenicher Kirmes von Freitag bis Sonntag, 20. bis 22. Juli, neue Wege beschritten. Statt Autoscooter und Schiffschaukel bestimmen Musik und rheinische Bands das Geschehen. Ein Gespräch mit Organisator Lutz Persch.

Lutz Persch: Ich bin schon ein Traditionalist, aber die Endenicher Kirmes brauchte eine Auffrischung, weil die Zukunft dieser Veranstaltung ansonsten in den Sternen gestanden hätte. Und die Resonanz auf das neue Konzept war im vorigen Jahr gut. Diesmal ist die Kirmes einen Tag kürzer, und das Programm wurde auch verschlankt. Dazu haben wir einen enormen Zuwachs an Aus- und Schaustellern.

Es gibt Kritiker, die von Kirmeskarneval sprechen. Passen Bands, die sonst in der fünften Jahreszeit unterwegs sind, zu einer solchen Veranstaltung?

Persch: Der Hamburger hört das ganze Jahr Shantys und der Bayer Blasmusik. Für mich ist das auch kein Karnevalsprogramm, sondern rheinische Musik, also die Musik aus meiner Heimat. Ich mag das und viele andere Leute auch.

Was sagen Sie denen, die das Konzept kritisieren?

Persch: Ja, es gibt die Meckerer und Dauernörgler, die aber selbst keine Eigeninitiative mitbringen. Das Konzept muss nicht jedem gefallen.

Ein Blick aufs Programm zeigt, es sind nicht nur Karnevalisten auf der Bühne.

Persch: Das stimmt. Gruppen wie Queen May Rock und Los Manolos gehen in ihrem Repertoire weit über die rheinischen Grenzen hinaus.

Wie schaffen Sie es, ein Bühnenprogramm aufzubringen, das einen hohen Betrag kostet, aber das Glas Kölsch und Cola trotzdem für 1,50 Euro anzubieten?

Persch: Das geht nur mit Partnern, Unterstützern und ganz viel Zusammenarbeit untereinander.

Was erwartet die Besucher noch?

Persch: Der Magdalenenplatz wird voll sein mit Buden. Für Kinder gibt es neben zwei Fahrgeschäften viele weitere Attraktionen. Sogar eine Schießbude wird wieder vor Ort sein. Die Entwicklung ist positiv und vielversprechend. Das kulinarische Angebot beinhaltet kirmestypische Gerichte, aber darüber hinaus vieles mehr. Wir haben am Getränkeausschank eine Profi-Thekencrew, auch mit Bedienung an den Tischen. Das Bezahlsystem wird von Bargeld auf Bons umgestellt. Man kann sich Airbrush-Tattoos machen lassen und sich durch ein neues Hangover-Produkt schneller vom Alkoholkonsum erholen. Am Sonntag schenken wir 111 Portionen rheinischen Sauerbraten aus – das ist auch eine Änderung und Erweiterung zum Vorjahr. Und so viel Karneval darf sein: Es gibt auch einen kunterbunten Stand für Kostüme und Accessoires. Der 11.11. muss ja rechtzeitig geplant sein.

Apropos. Sie haben bisher die Karnevalsmesse veranstaltet, in diesem Jahr nicht mehr. Wie geht es weiter?

Persch: In diesem Jahr wird die Karnevalsmesse nicht mehr stattfinden. Aber es gibt noch keine endgültige Entscheidung für die Zukunft. Aktuell befinden wir uns in Gesprächen.

Welchen Wunsch hätten Sie noch für die Endenicher Kirmes?

Persch: Dass das Wetter angenehm bleibt. Und dass viele Ortsansässige die Kirmes zu ihrem Dorffest machen.

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