"SNAP 2019" am Fliegerhorst Nörvenich Luftwaffe übt mit Tiefflügen und Pyrotechnik

Bonn · Einige Anwohner im Rheinland sind am Dienstag und Mittwoch durch ungewöhnlich laute Flugbewegungen aufgeschreckt worden. Hintergrund ist eine Übung der Luftwaffe auf dem Fliegerhorst in Nörvenich.

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Am Dienstag und Mittwoch findet die Übung "SNAP 2019" des Taktischen Luftwaffengeschwaders 31 "Boelcke" statt. SNAP steht für "Significance of National Air Power" und wird laut Mitteilung der Luftwaffe regelmäßig und an verschiedenen Standorten durchgeführt. Wie es weiter heißt, soll die Übung dazu dienen, "deutsche Staatsbürger, Schutzbefohlene oder Soldaten aus Krisen- und Kriegsgebieten in einer verbundenen Luftoperation evakuieren zu können".

Dazu werden Abfangmanöver in geringer Höhe, Angriffe auf den Flugplatz Nörvenich, Luftraumüberwachung und Evakuierungen simuliert. Am Mittwoch komme auf dem Flugplatz selbst auch Pyrotechnik zum Einsatz. Die Flüge, betont die Luftwaffe, finden ausschließlich außerhalb der Mittagszeit statt. Die Manöver dauerten jeweils rund 45 Minuten.

Auf dem Fliegerhorst der Luftwaffe in Nörvenich findet derzeit die Übung "SNAP 2019" statt.

Auf dem Fliegerhorst der Luftwaffe in Nörvenich findet derzeit die Übung "SNAP 2019" statt.

Foto: Luftwaffe/Ulrich Metternich

Hauptziel der Übung sei die Koordination aller beteiligten Einheiten, wie Objektschutzkräfte am Boden und der fliegenden Waffensysteme. An der Übung nehmen Eurofighter, Tornado, A400M, C-160 Transall, CH-53, EC-145 und A4-Skyhawk teil.

Schon am vergangenen Freitag hatte ein tieffliegender Learjet für Aufsehen in Bonn gesorgt. Das weiß-blau lackierte Flugzeug flog so tief, dass die Fenster deutlich zu sehen waren. Bei einem Blick auf die Internetseite von „Flightradar24“ wurde ein kurioser Flugverlauf deutlich. Der Jet flog erst über Bergheim, daraufhin eine kleine Schleife über Köln, ehe es im Zickzack nach Stolberg, Brühl, über die Eifel bis nach Bonn ging. Von Bonn aus flog der Learjet mit der Kennung LJ35 eine große Schleife in Richtung Aachen.

Vermessungsflüge fanden bereits statt

Gestartet war das Flugzeug am Morgen vom Luftwaffen-Fliegerhorst Nörvenich bei Kerpen. „Ich kann bestätigen, dass das Flugzeug von unserem Fliegerhorst gestartet ist, allerdings handelt es sich nicht um ein Flugzeug der Luftwaffe, es gehört der Gesellschaft für Flugzieldarstellung“, sagte Oberstleutnant Uwe Weber, Pressestabsoffizier im Presse- und Informationszentrum der Luftwaffe in Berlin gegenüber dem GA. Die Gesellschaft für Flugzieldarstellung (GFD) ist seit Jahrzehnten ein Trainingspartner der Bundeswehr. Laut Weber sei der Learjet über Bonn und die Umgebung geflogen, um möglicherweise ein Trainingsgebiet zu vermessen. Die GFD konnte sich dazu am Freitag gegenüber dem GA nicht eindeutig äußern, allerdings „liege es nahe“, so eine Mitarbeiterin des Unternehmens.

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