Verkehrsführung in Bonn Linksabbieger am Belderberg erneut auf dem Prüfstand

BONN · Der probeweise eingerichtete Linksabbieger vom Belderberg auf den Bertha-von-Suttner-Platz in Bonn sorgt nur selten für Rückstau. Die Stadt will nun die Probephase verlängern.

 Römerstraße und Linksabbieger Belderberg

Römerstraße und Linksabbieger Belderberg

Foto: Benjamin Westhoff

Nach jahrelanger Sanierung rollt der Verkehr auf der Römerstraße seit einigen Wochen wieder in beiden Richtungen. Das bedeutet für die Bonner Innenstadt eine Entlastung, weil der Verkehr auf der Kölnstraße, die lange als Ausweichstrecke für die gesperrte Römerstraße fungiert hatte, entlastet wird. Zugleich steht der Linksabbieger vom Belderberg auf den Bertha-von-Suttner-Platz erneut auf dem Prüfstand.

Der Linksabbieger war Anfang des Jahres mit der vorübergehenden, baustellenbedingten Sperrung der Maximilianstraße am Hauptbahnhof eingeführt worden. Dass er so gut und reibungslos funktionierte, lag auch daran, dass entgegenkommender Verkehr aus der Römerstraße in der ersten Testphase ausblieb.

Tiefbauamtsleiter Peter Esch hatte der Politik deshalb eine Verlängerung der Testphase vorgeschlagen, um den Linksabbieger auf Herz und Nieren zu testen. Die ersten Wochen stimmen Esch durchaus optimistisch. „Insgesamt ist der Knoten stark ausgelastet, aber es kommt nur sehr selten zu echtem Rückstau. Das bedeutet, dass im Regelfall alle Fahrzeuge, die sich während der Rotzeit vor der Ampel aufstauen, während der darauffolgenden Grünzeit abfließen können“, erklärte Esch. Auch in Spitzenverkehrszeiten morgens und nachmittags funktioniere der Linksabbieger.

Baumaßnahme in der Römerstraße abgenommen

Dass der Verkehr in Richtung Beuel in den Nachmittagsstunden zäh fließe und manchmal Rückstaus bis in die Oxfordstraße entstünden, habe nichts mit dem Linksabbieger oder der Spurenbreite auf der Kennedybrücke zu tun. Der zähe Fluss sei in Beuel der „mangelnden Leistungsfähigkeit des Knotenpunkts Konrad-Adenauer-Platz geschuldet“, erläuterte Esch auf Anfrage.

In den kommenden Wochen will die Stadt den Linksabbieger weiter beobachten. Esch geht davon aus, dass der Autoverkehr auf der Römerstraße in den Wintermonaten zunehmen werde, wenn vermehrt Radfahrer wieder aufs Auto umsteigen würden. „Wir werden noch die Vorweihnachtszeit abwarten, um zu prüfen, ob diese Feststellung auch unter stärkster Belastung aufrecht erhalten werden kann.“ Schon jetzt zeichne sich ab, dass die Verwaltung der Politik empfehlen werde, den Abbieger beizubehalten und die Ampelanlage zu integrieren. „Selbst, wenn der Knoten während weniger Wochen im Jahr überlastet sein wird.“

Derweil hat die Stadt vergangenen Mittwoch die Baumaßnahme in der Römerstraße abgenommen und Gewährleistungsmängel protokolliert, die die verantwortlichen Unternehmen bei Gelegenheit beheben würden. Kleinere Anschlussarbeiten seien laut Esch aber noch notwendig. Dazu zählten Anpassungsarbeiten an der ein oder anderen Hausfassade und die Verlegung einer Gehwegplatte an einer Bushaltestelle. „An der Einmündung Augustusring in die Römerstraße optimieren wir wahrscheinlich noch die Bordsteinlage ein wenig, um dem Busverkehr das Abbiegen zu erleichtern“, sagte Esch. Das passiere aber alles bei laufendem Verkehr.

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