Deutsches Museum Bonn Leonardo da Vinci lockt 10.000 Besucher

Plittersdorf · Gut einen Monat nach ihrer Eröffnung bricht die Ausstellung „Leonardo da Vinci – Bewegende Erfindungen“ bereits einen Rekord: 10.000 Besucher wollten sie bereits sehen.

 Engagement fürs Deutsche Museum: (v. l.) Werner Preusker, Andrea Niehaus, Ulrike Lenk und Antonio Casellas.

Engagement fürs Deutsche Museum: (v. l.) Werner Preusker, Andrea Niehaus, Ulrike Lenk und Antonio Casellas.

Foto: Ronald Friese

Beate Gehrmann und ihr Team staunten nicht schlecht, als sie am Dienstag von Museumsleiterin Andrea Niehaus persönlich begrüßt wurden. Eines der Kinder aus ihrer Gruppe von der evangelischen Kirchengemeinde Siegburg-Kaldauen war nämlich der 10 000. Besucher der am 14. Juni eröffneten Schau.

Der Universalgelehrte Leonardo schuf neben seinem künstlerischen Werk eine Vielzahl technischer Zeichnungen, auf deren Grundlage die Studenten des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften und Mathematik der Fachhochschule Bielefeld dreidimensionale Modelle konstruiert haben, die in der Bonner Schau noch bis zum 14. August zu sehen sein werden.

Mit Kurbeln, Hebeln und Seilen können die Besucher der Ausstellung in Bonn nun Schneckenradgetriebe oder Schwerlastheber in Bewegung setzen und so die Ideen, Funktionen und technischen Innovationen des Renaissancegelehrten nachvollziehen.

Der Ausstellungserfolg wird getrübt von der drohenden Schließung des Museums: „Wenn wir keine Einigung zustande bringen, gehen hier am 30. Dezember die Lichter aus“, beklagte Niehaus bei einem Pressegespräch anlässlich des Besucherrekords.

Am 28. Juli will sie sich mit Oberbürgermeister Ashok Sridharan, dem Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, Sebastian Schuster, dem Chef des Münchner Haupthauses, Professor Wolfgang Heckl, und weiteren Akteuren, unter anderem des Stifterverbandes, treffen, um die Zukunft des Hauses doch noch zu sichern.

„Ich bin optimistisch, dass wir eine Finanzierung auf die Beine gestellt bekommen“, zeigt sich der stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins, Antonio Casellas, zuversichtlich. Zunächst gelte es, einen Sockelbetrag von 600.000 Euro zusammenzubekommen, von dem unter anderem die Vergabe weiterer, zum Teil bereits zugesicherter Landesmittel abhängig sei. 250.000 Euro habe die Stadt Bonn in den Haushalt eingestellt, 400.000 Euro seien jedoch notwendig, erläuterten die Vertreter von Museum und Förderverein.

Die restlichen 200.000 Euro sollen von den benachbarten Kreisen kommen. Insgesamt geht es um eine Summe von 1,2 Millionen Euro; zu dem Sockelbetrag kommen noch einmal 200.000 Euro aus Spenden und Mitteln der Mitglieder des Fördervereins sowie 400.000 Euro Eigen- und Projektmittel.

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