Rundfahrt in einem Citroën 2CV Lehrer Lumpi und die Enten-Tour

ENDENICH · "Aus allen Schülern und Schülerinnen ist etwas geworden, obwohl wir so eine Chaosklasse waren", erzählte Brunhilde Born begeistert: "Postbeamter, Sachbearbeiter, Wirtschaftsinformatiker, Pfarrer oder Handwerker."

 Klassentreffen mit Lehrer Franz "Lumpi" Lohmar (vorne im weißen Hemd). Die ehemaligen Schüler überraschen ihn auf dem Kreuzberg mit einer Ente, die er selbst früher fuhr.

Klassentreffen mit Lehrer Franz "Lumpi" Lohmar (vorne im weißen Hemd). Die ehemaligen Schüler überraschen ihn auf dem Kreuzberg mit einer Ente, die er selbst früher fuhr.

Foto: Horst Müller

Sie und weitere "Ehemalige" der Hauptschulabschlussklasse aus Lengsdorf, Jahrgang 1970, trafen sich am Samstag auf dem Kreuzberg, um ihrem damaligen Klassenlehrer Franz Lohmar eine Erinnerungsfahrt zu seinen alten Schulen zu schenken. Neben dem Klassentreffen gab es einen weiteren Grund zu feiern, denn Lohmar war kurz zuvor 70 Jahre alt geworden.

Ein alter Citroën 2CV, besser als "Ente" bekannt, so wie sie der Klassenlehrer damals fuhr, stand startbereit vor dem Eingang der Heiligen Stiege auf dem Kreuzberg, denn von dort sollte es zur Stadtrundfahrt losgehen. "Ich vergaß in der Schule oft meinen Autoschlüssel und fand dann meine damalige Ente nach Schulschluss an ganz unterschiedlichen Orten wieder", erzählte Franz Lohmar schmunzelnd.

Nach dem Studium an der Pädagogischen Hochschule an der Römerstraße fing er mit einem Anfangsgehalt von 921 Mark an, erzählte Lohmar, der von seinen Schülern liebevoll Lumpi genannt wird. "Wir waren damals in den 1960er-Jahren alle im Aufbruch, aber mein Leben habe ich dennoch komplett in Bonn verbracht. 1968 hatte ich die Klasse in Lengsdorf übernommen." Ein altes Foto mit Mädchen in Miniröcken und Jungen mit langen Haaren gibt es noch aus der Zeit. "50 Prozent der Schüler gingen damals noch in die Volksschule; in der Form wie damals gibt es die Schule ja nicht mehr. Ich bin der letzte Jahrgang der sogenannten Volksschullehrer. Wir wurden ins kalte Wasser geworfen, denn der Altersunterschied zwischen den Hauptschülern und uns war recht gering." "Für uns Schüler war es toll, so junge Lehrer zu haben", erwiderte Brunhilde Born augenzwinkernd. "Er hatte viel Verständnis für uns."

Ziel des Autokorsos waren die alten Schulen, an denen Franz Lohmar unterrichtet hatte: die Kreuzbergschule Lengsdorf und die alte Grundschule in Röttgen. Die Fahrroute führte dann weiter zum Parkplatz an der Waldau. Von dort startete eine einstündige Wanderung. "Wir haben früher tolle Wanderungen durch die Eifel gemacht, die Wanderungen mit unserem Lehrer waren Kult, sogar mit Seifenkistenrennen", erinnerte sich Born. In der Greenfield-Lounge im HTC auf dem Venusberg aßen und feierten die 27 Ehemaligen mit ihrem Lehrer schließlich zum Ausklang des Tages.

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