Museumsausbau in Gefahr Land sieht die Förderfähigkeit für das Projekt sehr kritisch

VENUSBERG · Nach der Schließung der Gastronomie auf der Waldau lässt die nächste Hiobsbotschaft nicht lange auf sich warten: Das Konzept für den Ausbau des Hauses der Natur zu einem deutlich größeren Museum mit Breitenwirkung droht zu scheitern, weil das Land NRW die in Aussicht gestellte Finanzspritze von 1,4 Millionen Euro wohl nicht auszahlen will.

 Über den Wald und die Tiere gibt es im Haus der Natur jetzt schon Informationen. Der Aus- und Umbau des Hauses, an dem jeder Waldau-Besucher vorbeikommt, scheint aber zu scheitern.

Über den Wald und die Tiere gibt es im Haus der Natur jetzt schon Informationen. Der Aus- und Umbau des Hauses, an dem jeder Waldau-Besucher vorbeikommt, scheint aber zu scheitern.

Foto: Horst Müller

Eine entsprechende schriftliche Benachrichtigung darüber ist zwar bei der Stadt Bonn noch nicht eingetroffen, wie es dort hieß. Allerdings, so das städtische Presseamt weiter, sei der Verwaltung seit Kurzem bekannt, dass im zuständigen NRW-Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr, das für die Bewilligung von Städtebaufördermitteln letztendlich die maßgebende Stelle ist, die Förderfähigkeit des Projektes "Haus der Natur" aus diesem Topf sehr kritisch gesehen werde.

Das ist bitter für die Stadt, die seit 2010 ein ehrgeiziges Projekt verwirklichen will und seit 2012 eigentlich eine positive Auskunft hatte: Der Regionalrat der Bezirksregierung Köln hatte jene 1,4 Millionen Euro in Aussicht gestellt, weshalb Umweltdezernent Rüdiger Wagner zuversichtlich gewesen war, das Projekt ohne weitere städtische Finanzmittel umsetzen zu können.

Mit der Wendung aus Düsseldorf steht nun alles wieder in Frage. Aus dem Ministerium war gestern keine Stellungnahme zu erhalten. Die Bezirksregierung Köln teilte mit, sie habe das Haus der Natur in ihren Empfehlungen zur Förderung vorgesehen, das Ministerium entscheide aber unabhängig und selbstständig, welche Empfehlung berücksichtigt werde, sagte eine Sprecherin.

Wenn die Museumspläne in Bonn platzen, hat das trotzdem wirtschaftliche Auswirkungen für die Stadt: Denn diese hatte genau wegen des Museumskonzepts die Waldau-Immobilie des früheren Eigentümers Michael Schiffer gekauft. Diesem gehörten die Gebäude - auch das Haus der Natur. Das Grundstück war im Besitz der Stadt und von Schiffer im Wege des Erbbaurechts gepachtet worden. Der frühere Waldau-Gastronom hat auch schon von dem Aus für das Projekt gehört. "Das ist bitter und schade, weil wir acht Jahre an dem Konzept gefeilt haben", sagte Schiffer dem GA. Und: "Das wäre ein tolles Museum geworden."

Dass es mit dem Ausbau allem Anschein nach nichts wird, hat sich inzwischen auch in der Politik herumgesprochen. Die SPD-Bezirksfraktion fragte jetzt nach "neuen Erkenntnissen" zur Finanzierung. Die Anfrage wird in der Sitzung der Bezirksvertretung Bonn am 4. November behandelt.

So sieht die Planung aus

Das Haus der Natur sollte von 120 auf 680 Quadratmeter Ausstellungsfläche vergrößert werden, wozu der große Saal des Waldau-Restaurants genutzt werden sollte. Die Stadt ließ das Museumskonzept komplett neu erarbeiten und eine Machbarkeitsstudie anfertigen, die zum Ergebnis kam: Die Besucherzahl könne durch das Konzept auf 40 000 Gäste pro Jahr verdoppelt werden. Der Um- und Ausbau würde 1,47 Millionen Euro kosten, die Betriebskosten lägen bei 180 000 Euro im Jahr.

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