COP23 Kulturprogramm zur Weltklimakonferenz auch für die Bonner

Bonn · 25.000 Gäste in der Stadt – da will sich Bonn während der Weltklimakonferenz vom 6. bis zum 17. November natürlich von seiner besten Seite zeigen.

In den Genuss eines rundum sorglos stimmenden Tagungs- und Veranstaltungsprogramms sollen aber nicht nur die akkreditierten Gipfelteilnehmer kommen. Auch die Bonner Bevölkerung und das auswärtige Publikum werden zumindest mittelbar daran teilnehmen können – wenn sie nämlich die öffentlichen Veranstaltungen besuchen, die die Stadt zu Dutzenden vorbereitet hat.

„Es war uns von Anfang an wichtig, auch die Bürger einzubeziehen“, sagte Stefan Wagner, bei der Stadt Amtsleiter für Internationales, als das Angebot am Freitag präsentiert wurde. Und auch Alexander Saier vom Klimasekretariat der Vereinten Nationen bekräftigte: „Wir arbeiten mit den Bonner Akteuren seit Beginn der Vorbereitungen eng zusammen.“

Erklärtes Ziel sei es, das Thema in die Stadt hineinzutragen. So werde es beispielsweise in der Rheinaue, also zwischen der Zeltstadt der Vereinten Nationen und dem Tagungsbereich im früheren Regierungsviertel, einen Erlebnisbereich für die Bonner und Besucher geben, dessen Zentrum eine 20 Meter hohe begehbare Weltkugel darstellt. Außerdem werden in der Rheinaue verschiedene Kunstaktionen und -installationen zu sehen sein, darunter der schwimmende Klimakunst-Eisberg „Laka' Lelup“ auf dem Schiffchensee und die Skulptur „Unbearable“ des Künstlers Jens Galschot. Zu jenen Veranstaltungen, die Bonn selbst anlässlich der Weltklimakonferenz organisiert, zählt die Reihe „Klima Tour Bonn“. Auftakt in der Stadt ist am 5. November auf dem Markt.

Ein Musikfestival außer der Reihe stellt Mirjam Siebenlist vom Kulturamt in Aussicht. „Wir werden lauschen können, wie die Nationen klingen“, sagte sie. Bei Konzerten in der Brotfabrik, in der Fa-brik 45 und im LVR-Landesmuseum stellen sich jeweils mehrere Projektpartnerstädte musikalisch vor. Außerdem ist ein Ensemble von den Fidschi-Inseln zu Gast. Der Eintritt zu den Konzerten ist frei.

Auch das Beethoven Orchester wird als musikalischer Botschafter der Stadt seinen Beitrag leisten: Die Bonner können das Orchester mit Generalmusikdirektor Dirk Kaftan in zwei Konzerten am 10. und 12. November im Opernhaus erleben, mit dabei ist dann auch die Weltklassegeigerin Midori. Außerdem spielt das Beethoven Orchester am 14. November ein exklusives Konzert für die Delegierten der Konferenz. Dann erklingt Beethovens 6. Sinfonie „Die Pastorale“. Orchesterdirektor Michael Horn: „Wir Musiker haben ja das große Glück, dass Musik eine international verständliche Sprache ist.“ Am Eröffnungskonzert wiederum können Interessierte zumindest indirekt teilhaben: Der WDR überträgt es am 6. November live aus dem WCCB.

Keinen geringeren Anspruch an sich selbst als „Save the world“ hat sich das Theater Bonn für sein Begleitprogramm auf die Fahnen geschrieben. „Unser Ziel war es, das Thema Klimaschutz auf positive und sinnliche Weise aufzugreifen“, sagt Schauspieldirektorin Nicola Bramkamp und verspricht für die Zeit der Konferenz eine Reihe von Überraschungsaktionen – etwa von der US-amerikanischen Aktivistengruppe „Yes Men“. Sie ist Teil eines Festivals mit Straßenaktionen und Theateraufführungen. Installationen im Kunstmuseum, Vorträge der Volkshochschule und Aktivitäten der freien Bonner Kunstszene am Beueler Rheinufer oder am Haus Migrapolis an der Brüdergasse ergänzen ebenfalls das Programm.

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