Kritik an "goldenem Handschlag" mit Naujocks

Im Fall des ehemaligen städtischen Gebäudemanagers Friedhelm Naujoks ist nach Ansicht einiger Kommunalpolitiker das letzte Wort noch nicht gesprochen. Grüne und Bürger Bund sind sauer über den Vorschlag von OB Jürgen Nimptsch, Naujoks fast 500.000 Euro zu zahlen.

Bonn. Im Fall des ehemaligen städtischen Gebäudemanagers Friedhelm Naujoks ist nach Ansicht einiger Kommunalpolitiker das letzte Wort noch nicht gesprochen. Wie berichtet, will Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch (SPD) dem Hauptausschuss im Oktober einen Vorschlag unterbreiten, der eine gütliche Trennung von seinem Parteifreund vorsieht. Unter anderem soll Naujoks beinahe 500 000 Euro Abfindung erhalten.

"Es ist vermutlich nicht nur in der Bürgerschaft für niemanden mehr nachvollziehbar, das ausgerechnet der ohnehin schon bestbezahlte Mann der Bonner Stadtverwaltung, der - wie im Bericht des RPA ausgeführt - einen erheblichen Anteil am WCCB-Desaster hat und dadurch ein weiteres vertrauensvolles Zusammenarbeiten selbst unmöglich gemacht hat, nun noch die Hand aufhält und zu seiner überhöhten Pension auch noch eine Abfindung kassieren will", kritisierte Grünen-Fraktionsgeschäftsführer Tom Schmidt.

Jetzt rächten sich die Beschlüsse, die die damalige Ratsmehrheit 2007 gegen die Kritik der Grünen durchgesetzt hätten: "Es gab schon damals keinen vernünftigen Grund, das hohe Gehalt von Herrn Naujoks mit einer fürstlichen Beamtenpension zu verknüpfen, die die Stadt einen Millionenbetrag kosten wird", so Schmidt. Es werde noch zu prüfen sein, in wieweit der OB hier tatsächlich die Interessen der Stadt wahrgenommen habe.

Nimptsch hatte Naujoks im April 2010 von seinem Posten als SGB-Chef entbunden, nachdem das Rechnungsprüfungsamt Naujoks für das Finanzcontrolling des WCCB alles andere als eine ordnungsgemäße Prüfung bescheinigt hatte. Zudem ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Naujoks. Der OB sah von einer von Seiten der CDU und Grünen geforderten Kündigung allerdings ab. Stattdessen stellte er den SGB-Chef kalt - bei Fortzahlung seines Jahresgehalts von 175 000 Euro.

Vom Bürger Bund Bonn meldete sich Ratsherr Marcel Schmitt: "Erneut soll der Bonner Steuerzahler für eine eklatante Fehlleistung des OB gerade stehen. Den goldenen Handschlag zwischen den beiden Genossen werden wir auf keinen Fall mittragen." Der OB hätte Naujoks die fristlose Kündigung aussprechen müssen, ist Schmitt überzeugt.

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