Gesundheitszentrum auf den Philippinen Krankenschwester aus Röttgen erhält Bundesverdienstkreuz

Röttgen · Der Verein Mabuhay unterstützt nicht nur ein Gesundheitszentrum auf den Philippinen, sondern hat jetzt auch eine Seniorentagesstätte eröffnet. Die Röttgener Krankenschwester Sabine Korth berichtet.

 Sabine Korth mit Kindern aus dem Dorf Bugko auf den Philippinen, in dem sie das Gesundheitszentrum leitet.

Sabine Korth mit Kindern aus dem Dorf Bugko auf den Philippinen, in dem sie das Gesundheitszentrum leitet.

Foto: Stefan Knopp

Es war ein Jahr ohne schlechte Nachrichten für Sabine Korth, die in Bugko auf der Philippineninsel Samar ein Gesundheitszentrum leitet: Der Taifun Tembin tobte sich vor Weihnachten im Süden des Inselstaates aus, und auch sonst blieb das Dorf – anders als 2016 – von Hochwasser und Erdbeben verschont. Und das ist viel wert, denn so konnte die Röttgener Krankenschwester bei der Jahreshauptversammlung des Vereins „Mabuhay – Hilfe zum Leben“, der das Projekt von Anfang an unterstützt, einige Fortschritte verkünden.

Der größte Erfolg für die Klinik, berichtete sie im Saal des Seniorenheims Haus Elisabeth in Ippendorf, war die Einweihung der Seniorentagesstätte, die mit Unterstützung von Caritas Deutschland gebaut wurde. „Senioren sind eine Gruppe, die bisher gar nicht angesprochen wird“, so Korth. Sie habe sich auch ein Seniorenheim in der Hauptstadt Manila angesehen und dort ziemlich ärmliche Verhältnisse vorgefunden. Das Haus in Bugko sei modern und biete den mehr als 300 Senioren im Dorf Raum für allerlei Aktivitäten, die sie begeistert nutzten. Korth: „Die wollen sogar morgens um 4 Uhr Zumba tanzen.“

Zudem kann es als zweite Evakuierungshalle neben der Klinik selbst genutzt werden: Im Falle einer Naturkatastrophe kann die Bevölkerung dort unterkommen. Es liegen Matratzen bereit, auch Duschräume und Toiletten gibt es. „Ich glaube, auf der ganzen Insel gibt es so etwas nicht noch mal“, sagte Korth.

Gesundheitsprogramme für Kinder und Erwachsene

Sie konnte viele Gastärzte begrüßen, mehr als in den früheren Jahren. Die meisten kommen ihr zufolge aus Deutschland, aber auch aus vielen anderen Ländern besuchen immer wieder Mediziner die Klinik. „Wir werden immer internationaler“, so Korth. Für Januar hätten sich schon wieder unter anderem zwei Zahnärzte angekündigt. Korth selber macht ihre Zahnarzttermine aber für die Zeit aus, in der sie in Röttgen ist: Das Equipment in der Klinik reiche für Füllungen, Zahnaufbau und -erhalt, aber nicht für Kronen.

Ansonsten geht ihre Arbeit dort wie gewohnt weiter: Behandlung von Patienten, wobei das Labor und das Röntgengerät gute Dienste leisten, Gesundheitsprogramme für Kinder und Erwachsene. Es kämen von Jahr zu Jahr mehr Patienten von immer weiter her. „Viele, die immer schwerer krank sind“, so Korth. Bei Tumoren könne man in der Klinik natürlich nichts machen.

Zwei besondere Augenblicke konnte Korth auch für sich persönlich in diesem Jahr verbuchen: Im September hatte sie eine direkte Begegnung mit Papst Franziskus in Rom, der sie sehr beeindruckt hat. Und im November wurde ihr in der deutschen Botschaft in Manila das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Es habe schon mal Bestrebungen von Leuten aus Australien gegeben, etwas ähnliches im größeren Stil über Microfinance auf den Philippinen aufzubauen, zählte Korth. Dafür seien sie auch in Bugko gewesen. Da sei aber nichts draus geworden: „Sie konnten nicht die freiwilligen Helfer wie wir gewinnen.“ Jedes Jahr kämen Ehrenamtler aus dem Dorf dazu, ein Konzept, da man auf den Philippinen nicht so kennt. Deshalb sei das Verdienstkreuz eine Auszeichnung für das ganze Team.

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