13.500 Soldaten für das neue Cyber-Zentrum Kommando-Übergabe auf der Hardthöhe in Bonn

BONN · Mit einem großen Appell übergab Generalleutnant Martin Schelleis als Inspekteur der Streitkräftebasis, das Kommando an den Inspekteur des zum ersten April aus der Taufe gehobenen neuen Kommandos Cyber- und Informationsraum (CIR), Ludwig Leinhos.

 Unterstellungswechsel von 13.500 Soldaten auf der Bonner Hardthöhe

Unterstellungswechsel von 13.500 Soldaten auf der Bonner Hardthöhe

Foto: Benjamin Westhoff

Der Organisationsbereich vereine nun alle relevanten Elemente, um die eigenen Systeme zu betreiben und zu schützen, sowie in fremden Systemen aufklären und wirken zu können, so Leihos in seiner abschließenden Rede. Nach seiner Neuaufstellung im April erhält das Kommando Cyber- und Informationsraum nun auch die Truppen, um seinen Aufgaben nachkommen zu können: Mit einem Stab von nur einigen Hundert Soldaten und zivilen Mitarbeitern habe das Kommando bislang nur über eine Rumpfstruktur verfügt, erläuterte Pressestabsoffizier Ludger Terbrüggen am Rande.

Rein protokollarisch ist der Unterstellungswechsel ein komplexes Unterfangen, denn auf der Hardthöhe wechselten nicht nur Dienststellen von der Streitkräftebasis in den Cyber- und Informationsraum. Auch innerhalb der Streitkräftebasis gab es Veränderungen. Schelleis unterstellte mit den Feldjägern und der ABC-Abwehr zwei neue Fähigkeitskommandos direkt seinem Befehl. Falls die Gäste des Appells ob dieses Hin und Hers nun alle verwirrt seien, sei das nicht verwunderlich, so Schelleis in seiner Ansprache: Das möge sogar auf den ein oder anderen vor ihm Angetretenen gelten. „Warum also machen wir es dann?“, fragte der Generalleutnant rhetorisch: Der Grund sei, dass aus den gegebenen sicherheitspolitischen Anlässen der vergangenen Jahre in Europa die Landes- und Bündnisverteidigung leider wieder stärker in den Fokus rücke.

Man müsse sich mit neuen Formen der Kriegs- und Konfliktführung auseinandersetzen. „Staat, Wirtschaft und Gesellschaft sind in einer zunehmend vernetzten und digitalisierten Welt für Angriffe im Cyber- und Informationsraum verwundbarer geworden“, so Schelleis. Es sei daher folgerichtig, dass sich auch die Bundeswehr in diesem Bereich zukunftsfähig mache. An die Soldaten der nun CIR unterstellten Einheiten gewandt, bedankte sich Schelleis für die vielen Jahre vertrauensvoller Zusammenarbeit.

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