Joachim Fiedler Komba-Chef Busch kritisiert Umgang mit Theaterchef

BONN · Die Kommunalgewerkschaft für Beamte und Arbeitnehmer (Komba) hat den Umgang der Verwaltungsspitze und des Generalintendanten Bernhard Helmich mit dem "langjährigen, erfolgreichen und integren" kaufmännischen Direktor des Theaters, Joachim Fiedler, kritisiert.

"So geht man nicht mit Menschen um", sagte der Vorsitzende von Komba Bonn, Christoph Busch. Es gebe keine erkennbaren Gründe für eine Ablösung.

Busch deutet an, dass es Konflikte zwischen Fiedler und Helmich gegeben hat. Fiedler habe auch in der Vergangenheit "mutige Verwaltungsarbeit" geleistet. "Mutig deshalb, weil es im Theaterbereich leider immer wieder nötig ist, die nach künstlerischer Freiheit drängende Intendanz daran zu erinnern, dass Gesetze, Verträge und vom Rat beschlossene Haushaltspläne nicht am Eingang der Oper ihre Wirksamkeit verlieren."

Überrascht von dem Vorgang war auch der Personalrat Oper, Schauspiel und Orchester. "Wir haben das aus der Presse erfahren", sagte Personalratsvorsitzender Thomas Schröder.

Eine offizielle Mitteilung habe es nicht gegeben, so Schröder, der von einer schlechten Stimmung in den Häusern spricht. "Die Kolleginnen und Kollegen haben Zukunftsängste. da kommen solche Nachrichten oder die Initiative Bürgerbegehren Bonner Oper nicht besonders gut."

Schröder bestätigte, dass Heinz Dieter Sense, kaufmännischer Geschäftsführer der Bayreuther Festspiele, in den vergangenen Monaten als Helmichs Berater alle Abteilungen begutachtet und Gespräche geführt habe, "aber nur mit leitenden Mitarbeitern". Offizielle Personalgespräche habe es nicht gegeben: "Das hätten wir auch verhindert."

Obwohl der Personalrat beim Generalintendanten um mehr Informationen gebeten habe, habe er keine Antwort erhalten. "Gesetzlich müssen wir nur rechtzeitig informiert werden, um an möglichen Plänen teilhaben zu können", sagte Schröder, der davon ausgeht, dass es konkrete Sparpläne wohl noch nicht gibt.

Seit Helmich im Sommer seinen Dienst antrat, sind bereits 30 Stellen weggefallen. Das sei aber nicht ungewöhnlich, weil es verschiedene Positionen gebe, die auch mit dem Intendantenvertrag des Vorgängers auslaufen.

Zurzeit stehen beim Theater 582 Menschen in Lohn und Brot. Sollte das Bürgerbegehren durchkommen, hätte das laut Schröder folgende Konsequenzen: Mit der ersten Sparwelle würden ungefähr 130 Arbeitsplätze sowie zahlreiche Ausbildungsplätze verloren gehen. Und mit der zweiten Welle würden noch einmal 175 weitere Arbeitsplätze verschwinden.

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