Fanggerüst installiert Koblenzer Tor wegen abgebrochener Steine gesperrt

Bonn · Die Polizei hat am Dienstagnachmittag das Koblenzer Tor in Fahrtrichtung Bonn gesperrt. Ein Stein hatte sich gelöst. Gegen 21 Uhr wurde die Sperrung wieder aufgehoben.

Fast ein Kilo wiegt das Stück Sandstein, dass sich am Montagabend aus der Verzierung des Koblenzer Tors gelöst hatte und auf die Rasenfläche neben der Fahrbahn der Adenauerallee gefallen war. Mitarbeiter der Universität und des Bau- und Liegenschaftsbetriebs (BLB) Nordrhein-Westfalen, die für das Unigebäude zuständig sind, untersuchten am Dienstag die Abbruchstelle. Mit einem Hubwagen ließ sich Hans-Günter Ulrich, Diplom-Ingenieur des BLB, am Mittag bis auf acht Meter Höhe an des Tor heranfahren, um den Zustand des Gebäudes zu überprüfen. Der rosenförmige Zierstein stammt aus einer der barocken Verzierungen oberhalb der Tordurchfahrt. Beim Aufprall war der Stein in zwei Stücke zerbrochen. Eine Passantin hatte das 800 Gramm schwere Zierelement am Montagabend entdeckt und die Universität Bonn informiert, wie Klaus Herkenrath von der Pressestelle der Uni erklärte.

Um den Torbogen für den Verkehr zu sichern, installierte eine Gerüstfirma aus Bonn am Dienstagnachmittag zunächst ein Fanggerüst. Am Abend wurde zusätzlich eine Fangwanne oberhalb der Fahrbahn und der Seitenbereiche eingezogen, um weitere, sich ablösende Gesteinsstücke abzufangen. Für den Zeitraum der Analyse- und Gerüstarbeiten sperrten Polizei und Tiefbauamt der Stadt Bonn die Fahrbahn der Adenauerallee in Fahrtrichtung Innenstadt bis in die späten Abendstunden komplett ab. Auch der danebenliegende Fußgängerdurchgang wurde abgeriegelt. Autofahrer mussten über die Stockenstraße und das Stockentor umgeleitet werden. Die Polizei hob die Sperrung nach Abschluss der Arbeiten gegen 21 Uhr wieder auf.

Polizei sperrt Koblenzer Tor
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„Wir sind erleichtert, dass niemand Schaden genommen hat und wir mit dem BLB NRW sofort handeln können“, erklärte Holger Gottschalk, Kanzler der Uni Bonn. In den kommenden Tagen sollen die Bruchstücke, die Abbruchstelle und auch die anderen Rundbögen des Koblenzer Tors genauer untersucht werden, kündigte Frank Buch, Pressesprecher der BLB-Niederlassung Köln an.

„Zu großer Wahrscheinlichkeit hängt das mit dem Frost zusammen“, so Buch. Bodenerschütterungen seien laut Ulrich als Ursache auszuschließen. Auch die Renovierungsarbeiten, die derzeit im Ostflügel der Universität durchgeführt werden, könnten nach Einschätzung der Fachleute als Grund für die Ablösung ausgeschlossen werden. „Das hat mit den Sanierungsarbeiten nach heutigen Stand nichts zu tun“, sagte Buch auf GA-Anfrage.

Der Bau- und Landesbetrieb führt bei allen seinen Objekten regelmäßige Begehungen durch, die im Rhythmus von einem Jahr stattfinden, um die Verkehrssicherheit der einzelnen Gebäude zu überprüfen. Die letzte Untersuchung des Hauptgebäude der Universität und des Ostflügels fand im Herbst vergangenen Jahres statt.

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