54. Mathematik-Olympiade Knobelei gegen die Uhr

BONN · 330 junge Bonner der fünften bis zwölften Klassen haben gestern Vormittag dicht an dicht den großen Vortragssaal der Telekom gefüllt. Und doch herrschte eine Ruhe, die manchen Lehrer neidisch machen könnte.

 Hunderte Schüler brüten über mathematischen Problemen.

Hunderte Schüler brüten über mathematischen Problemen.

Foto: Roland Kohls

Gesenkte Köpfe, konzentriertes Arbeiten allerorten, auf den weißen Tischen fanden sich Mäppchen, Wasserflaschen und vereinzelte Glücksbringer - vor allem aber die Fragebögen der 54. Mathematik-Olympiade.

"Herzlich willkommen zur Regionalrunde Bonn" stand auf der großen Videowand am Kopfende, daneben zeigten rote Digitalzahlen unbarmherzig den Fortgang der Uhr an. Vier Stunden Zeit hatten die Jungen und Mädchen von 21 Bonner Schulen, um altersspezifische Logikaufgaben zu bewältigen. "Was genau ihre Aufgaben waren, darf ich aber leider nicht verraten", sagte Andreas Schwarzwald, stellvertretender Vorsitzender des Vereins "MATHE PRO". "Denn am Samstag treten im Rhein-Sieg-Kreis die Schüler zu denselben Fragestellungen an."

Mit zufriedener Miene platzierte Benedikt, 13, vom Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium seine Blätter auf dem Achtklässler-Abgabestapel am Ausgang. Die Knobelaufgaben haben ihm gut gefallen. "Man musste schon ein bisschen nachdenken. Aber wenn man sich dafür Zeit nehmen kann, funktioniert es auch. Das ist schöner, als bei so einer typischen 45-Minuten-Klassenarbeit."

Magdalena, 10, aus der fünften Stufe des Aloisiuskollegs hatte gleichfalls ihren Spaß. "In der ersten Runde war bei mir durch Zufall alles richtig", sagte sie bescheiden. "Und dann hat mich meine Mutter dazu überredet, auch hier mitzumachen." An Runde eins hatten im September etwa 1000 Kinder aus Bonner Schulen teilgenommen.

Wer besonders gut abschnitt, qualifizierte sich mit seinem Ergebnis für diese Regionalrunde. Danach folgen Landes- und Bundeswettbewerb. Schwarzwald freut sich, dass sein Bonn eine der erfolgreichsten Regionen in NRW ist. "Man kann ja nun keinen zwingen, begeistert Mathe zu machen. Aber wir versuchen eben, diese Olympiade zu einem besonderen Ereignis zu gestalten. Dabei hilft das beeindruckende Telekom-Ambiente ebenso wie die Aussicht auf einen schulfreien Tag."

Cedric, 13, vom Friedrich-Ebert-Gymnasium, hatte im vergangenen Jahr sogar zwei davon. Denn seine guten Ergebnisse qualifizierten ihn zur Weiterreise auf den Landeswettbewerb. Ob er auch diesmal wieder so weit vorne liegt, dass er Februar 2015 in Wuppertal antreten kann? Das wird sich am Samstag zeigen, wenn "MATHE PRO-Freiwillige" zusammen mit 50 engagierten Lehrern die Arbeiten korrigieren.

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