Stadt beantragt Fristverlängerung Klageerwiderung gegen das Bonn-Fest wurde noch nicht eingereicht

Bonn · Die Zitterpartie für die Bonner Geschäftsleute geht weiter. Die Stadt muss noch recherchieren, bevor sie ihre Erwiderung auf die Klage von Verdi gegen den verkaufsoffenen Sonntag beim Bonn-Fest ans Gericht schickt.

Die Stadt Bonn hat das Verwaltungsgericht Köln bezüglich der von der Verdi-Gewerkschaft eingereichten Klage gegen die geplante Sonntagsöffnung der Läden beim Bonn-Fest in der Innenstadt Anfang Oktober um eine Fristverlängerung bis Anfang nächster Woche gebeten. Das teilte Stadtsprecherin Monika Hörig dem GA am Donnerstag auf Anfrage mit.

Die Stadt hätte eigentlich bis zu diesem Donnerstag ihre Klageerwiderung abgeben müssen. Damit geht für die Geschäftsleute, die im Verein City-Marketing zusammen geschlossen sind, der das Bonn-Fest federführend organisiert, die Zitterpartie weiter. „Es müssen noch einige Punkte tiefergehend recherchiert werden“, begründete Hörig die beantragte Fristverlängerung seitens der Stadt als zuständige Ordnungsbehörde.

Unterm Strich stehe für die Stadtverwaltung allerdings fest, dass an der Genehmigung der Sonntagsöffnung im Rahmen des Bonn-Festes, das vom Freitag, 29. September, bis Sonntag, 1. Oktober stattfinden soll, nach wie vor nichts auszusetzen sei. „Die Stadtverwaltung vertritt weiterhin die Auffassung, dass die Ladenöffnung an dem Sonntag nur nachrangigen Stellenwert hat und es in erster Linie um das Bonn-Fest geht“, erklärte Hörig.

Bisher war Ladenöffnung kein Thema

Wie berichtet, veranstaltet der Verein City-Marketing das Bonn-Fest bereits seit 20 Jahren und bietet den Besuchern drei Tage lang auf mehreren Bühnen in der City stets viel Programm und Unterhaltung bis in die Abendstunden an. Von Anfang an gehörte zum Bonn-Fest auch der verkaufsoffene Sonntag, an dem die Läden nachmittags von 13 bis 18 Uhr geöffnet haben.

Nach dem Ladenöffnungsgesetz dürfen die Geschäfte sonntags nur dann öffnen, wenn ein Anlass besteht – etwa ein Jahrmarkt oder ein Volksfest. Das war von der Verdi-Gewerkschaft in der Vergangenheit in Bonn beim Bonn-Fest, aber auch bei anderen Veranstaltungen mit sonntäglicher Ladenöffnung bisher nicht beanstandet worden. Karina Kröber von City-Marketing hat bereits öffentlich erklärt, dass das Bonn-Fest auch ohne Sonntagsöffnung auf jeden Fall stattfinden werde.

Wie berichtet, hat Verdi obendrein eine Einstweilige Verfügung beim Landgericht beantragt. Hintergrund: Das Klageverfahren könnte erst entschieden werden, wenn das Bonn-Fest bereits gelaufen ist. Über diesen Weg hat Verdi in der letzten Zeit mit Erfolg in vielen Städten die verkaufsoffenen Sonntage gekippt.

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