Für sauberes Wasser Kita-Kinder demonstrieren in Bonn

Bonn · Rund 30 Kinder aus drei Kitas haben am Freitagmorgen mit Pappmaché-Fischen und Transparenten in der Bonner Innenstadt für sauberes Wasserdemonstriert.

So ganz genau wussten offenbar noch nicht alle zu erklären, worum es ging: „Wir müssen die Fische fangen und beschützen, sonst fressen sie das ganze Plastik aus dem Meer“, erklärte einer der kleinen „Demonstranten“ am Freitagmorgen vor dem Frauenmuseum. „Nicht ganz“, korrigierte ihn Ulrike Tscherner-Bertoldi: „Wir dürfen kein Plastik ins Wasser werfen, weil die Fische sonst daran sterben“, klärte ihn die Organisatorin des kleinen Umzugs durch die Innenstadt auf. Gemeinsam mit Lene Pampolha hatte sie eine Demonstration gegen die Verschmutzung und die Vermüllung unserer Gewässer organisiert.

Klein im doppelten Wortsinn war der Umzug, der sich ab halb elf Uhr morgens durch die City bewegte: Um die 30 Kinder aus den drei Kitas Sankt Helena, Sankt Marien und Unterm Regenbogen hatten sich mit ihren Begleitern vom Innenhof des Frauenmuseums aus auf den Weg gemacht. Die Organisatorinnen wollten angesichts der heute zu Ende gehenden Weltklimakonferenz gemeinsam mit den Kindern ein Zeichen setzen.

Um auf die Verschmutzung der Gewässer aufmerksam zu machen, hatten die jungen Demonstranten im Vorfeld Fische und andere Wassertiere aus Pappmaché gebastelt, die sie nun durch die Straßen trugen, während sie skandierten: „Wir wollen Wasser, Wasser, Wasser ohne Dreck.“ Während die kleinen Wasserschützer durch die Altstadt zum Münsterplatz und zurück zum Frankenbad zogen, hielten sich die angekündigten Verkehrsbehinderungen ob der Länge des Demonstrationszugs allerdings in Grenzen.

Projekt „Wasserwelt“

„Müll einfach so in die Gegend zu werfen, ist bah“, waren sich die Kinder einig. In einem Projekt mit dem Titel „Wasserwelt“ hatten die beiden Atelierleiterinnen des Frauenmuseums den Kindern zuvor vermittelt, wie Dreck aus Fabriken und Schiffen, Dünger und Pestizide, Flussbegradigungen und mehr den Wassertieren das Leben erschweren. In dem Workshop hatten die Kids nicht nur die Delfine, Seepferdchen oder Fische gebastelt, sondern auch den Wasserkreislauf als Wassertröpfchen nachgespielt oder beim Ausflug ins Fischereimuseum in Bergheim kleine Wassertierchen gefischt.

„Es ging darum zu erfahren, in welchen Flüssen sich Tiere wohl fühlen und den Kindern zu zeigen, wie sie selbst Verpackungsmüll vermeiden und Wasser sparen können“, so Tscherner-Bertoldi. Die kleine Felicitas findet sauberes Wasser auch deshalb wichtig, weil ihre Eltern beide angeln: „Da habe ich ihnen erklärt, dass das ganz wichtig ist, und sie nicht mehr angeln gehen können, wenn alle Fische tot sind“, erklärte die Fünfjährige eifrig ihr Erlerntes.

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