Ausstellung im Migrapolis-Haus Kinder zeigen ihr Afrika

Bonn · Fotos aus einem ganz besonderen Blickwinkel sind ab sofort im "Migrapolis - Haus der Vielfalt" zu sehen - auch am Freitag, wenn die Einrichtung anlässlich ihres zweijährigen Bestehens ab 11 Uhr ihre Türen öffnet und gefeiert wird.

 Drei Studentinnen stellen im Haus der Vielfalt die Fotos der afrikanischen Kinder vor: (von links) Jana Hüttmann, Pia Nele Haack und Friederike Vigeland.

Drei Studentinnen stellen im Haus der Vielfalt die Fotos der afrikanischen Kinder vor: (von links) Jana Hüttmann, Pia Nele Haack und Friederike Vigeland.

Foto: Barbara Frommann

Schulkinder aus Namibia und Südafrika durften selbst fotografieren und haben so Eindrücke aus ihrem Alltag festgehalten. Das Projekt "Through my eyes" von drei jungen Studentinnen aus Mainz stellt nun das Bonner Institut für Migrationsforschung und Interkulturelles Lernen (BIM) und die Evangelische Migrations- und Flüchtlingsarbeit Bonn (EMFA) in der Brüdergasse 16-18 aus. Unterstützung bekamen Pia Nele Haack, Jana Hüttmann und Friederike Vigeland von der Hilfsorganisation "Go Ahead!".

Diese junge Hilfsorganisation setzt sich ehrenamtlich für junge Menschen im Süden Afrikas ein. Mit verschiedenen Freiwilligenprogrammen engagieren sich die rund 60 jungen Mitglieder aus ganz Deutschland in der Bildungsarbeit und dem interkulturellen Austausch. Seit der Gründung 2005 hat die Organisation schon viele Spenden gesammelt und damit lokale Projekte im südlichen Afrika gefördert.

So unterstützten sie auch das Projekt der drei Ethnologie-Studentinnen mit Schwerpunkt Afrikastudien aus Mainz. Diese kamen nach einem Aufenthalt in Südafrika auf die Idee, den Kindern dort die Möglichkeit zu geben, einmal ihre Sicht der Dinge zu präsentieren. Mithilfe der Organisation konnten sie ihr Vorhaben schließlich im August vergangenen Jahres in die Tat umsetzen.

Zunächst mussten sie aber Fotoapparate besorgen und entschieden sich aus Kostengründen für Einwegkameras. Da diese aber doch nicht so günstig sind, wie die drei jungen Frauen erwartet hatten, mussten sie abgelaufene Modelle aus den Niederlanden bestellen. Mit 60 Einwegkameras im Rucksack reisten die drei Studentinnen schließlich für vier Wochen nach Afrika.

Zuerst ging es nach Südafrika, in die Sunlands Primary School mitten in Kapstadt. Danach boten sie ihr Projekt auch den Schülern der Dorfschule Nossob Primary School in Namibia an. Anfangs lernten die Fünftklässler in mehrtägigen Kunstworkshops, wie man sich mit Kunst ausdrücken kann. Als die Studentinnen danach die Kameras auspackten, waren die Grundschüler kaum noch zu stoppen. "Die Kinder waren sofort begeistert, dass sie selbst die Fotografen sein durften", sagt Pia Nele Haack.

Einen Tag hatten die rund 100 Kinder Zeit, um ihren Alltag auf Fotos festzuhalten. Obwohl viele den Studentinnen sagten, dass sie ihre Kameras nie wiedersehen würden, gaben alle Kinder sie am Ende doch zurück. In Deutschland saßen die jungen Frauen dann vor einem Haufen von 600 Bildern und mussten sich für 30 Motive entscheiden. Die Schüler bekamen alle ihre Abzüge per Post.

Die Ausstellung ist im "Migrapolis - Haus der Vielfalt", Brüdergasse 16-18, zu sehen. Am Freitag findet von 11 bis 14.30 Uhr die offene Tür zum zweijährigen Bestehen statt, von 15 bis 16 Uhr eine Feierstunde. Nach Literatur wird für 17 Uhr zum Hausfest mit Musik, Tanz und Kabarett eingeladen.

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