Prozess gegen 15-jährigen Bonner Kinder bedroht, erpresst und beraubt

Bonn · In zwei Fällen soll ein 15-Jähriger noch jüngere Schüler bedroht, erpresst, geschlagen und auch ausgeraubt haben. Nun muss sich der Jugendliche vor Gericht verantworten.

Prozess gegen 15-jährigen Bonner: Kinder bedroht, erpresst und beraubt
Foto: dpa

Weil der gesamte Prozess wegen des Alters des Angeklagten unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet, war über den Verlauf des ersten Verhandlungstages nichts zu erfahren. Laut Anklage soll der Jugendliche aus Bad Godesberg einem 13-Jährigen, der bei ihm zu Besuch war, in die Badewanne gestoßen und mit einer Hantelstange geschlagen haben. Anschließend soll er ihn mit einem Teppichmesser bedroht und die Herausgabe von I-Pad und Portemonnaie gefordert haben. Aus Angst kam das Opfer der Forderung auch nach.

Knapp zwei Monate später folgte die nächste Tat: Gemeinsam mit einem mitangeklagten Komplizen soll er einen 12-Jährigen vom Plittersdorfer Sportplatz gewaltsam in seine Wohnung verschleppt, ihn mit Springmesser bedroht und aufgefordert haben, 50 Euro zu besorgen. Wenn er das nicht mache oder er es den Eltern erzähle, so die Drohung, würden sie ihn in die Badewanne legen und ihm die Knochen brechen. Um den Jungen endgültig einzuschüchtern, ließ der 15-Jährige laut Anklage die Klinge seines Springmessers auf- und zuspringen.

Der 12-Jährige jedoch erzählte seinen Eltern umgehend, was ihm widerfahren war. Der Vater schaltete umgehend die Polizei ein und erstattete Strafanzeige gegen den 15-Jährigen. Die Ermittler durchsuchten das Zimmer des 15-Jährigen in dessen elterlicher Wohnung und fanden dort auch Waffen. Daraufhin rief der Angeklagte, der bereits als Strafunmündiger polizei- und justizbekannt war, laut Anklage noch in der Nacht bei seinem Opfer an und drohte dessen Vater: „Wir machen euch kalt und kommen immer wieder.“

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