SPD nominiert ihn mit einem Rekordstimmenergebnis Kelber kämpft zum fünften Mal ums Direktmandat

BONN · Ulrich Kelber will es noch einmal wissen. Der Bonner Bundestagsabgeordnete wurde jetzt auf dem Parteitag der SPD erneut als Kandidat für die Bundestagswahl im Herbst 2017 auf den Schild gehoben.

 Ulrich Kelber wurde jetzt auf dem Parteitag der SPD erneut als Kandidat für die Bundestagswahl im Herbst 2017 auf den Schild gehoben.

Ulrich Kelber wurde jetzt auf dem Parteitag der SPD erneut als Kandidat für die Bundestagswahl im Herbst 2017 auf den Schild gehoben.

Foto: Alexander Paul

Mit einem Rekordergebnis: Der 48-Jährige erhielt 98 Stimmen der insgesamt 102 wahlberechtigten Mitglieder. Sein Ziel: Kelber will zum fünften Mal in Folge das Direktmandat im einstigen Adenauer-Wahlkreis Bonn für die SPD holen. Seine Kontrahentin von der CDU, Claudia Lücking-Michel, lag bei der Wahl 2013 allerdings lediglich 3000 Stimmen hinter ihm. Sie zog über die Reserveliste in den Bundestag ein.

Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig hatte auf dem Parteitag zuvor die Genossen auf den Wahlkampf eingestimmt und Kelber für seine Arbeit im Bundestag und als Staatsekretär für Verbraucherschutz gelobt.

Kelber begann seine Wahlrede mit nachdenklichen Worten: „Wir werden einen Wahlkampf in einer Zeit der Widersprüche führen“, sagte er. Auf der einen Seite sei Deutschland wirtschaftlich erfolgreich wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Es habe heute eine Rekordbeschäftigung und damit auch mehr Steuereinnahmen, die auch mehr Investitionen ermöglichten.

„Seit 2013 haben ein sozialdemokratischer Wirtschaftsminister, eine sozialdemokratische Arbeitsministerin und eine sozialdemokratische Familienministerin diesen erfolgreichen Weg fortgesetzt“, lobte auch Kelber seine Kollegen im Kabinett. Doch trotz der positiven Entwicklung auf ganzer Linie nehme die Angst vor der Zukunft im Land zu. „Die Geschwindigkeit, mit der sich die Welt verändert, ist dafür die Ursache“, analysierte Kelber. Denn die Digitalisierung verändere Arbeitswelt und Gesellschaft.

„Auf diese Ängste werden wir immer wieder eine neue Antwort geben müssen. Heute, morgen und insbesondere im Wahlkampf. Wenn wir keine Antwort geben können, dann werden viel zu viele Menschen ihre Stimme den Populisten geben“, warnte der fünffache Vater, der mit seiner Familie in Beuel lebt. „Vor allem den besonders widerwärtigen Populisten von rechts.“ Diese Populisten gäben auf komplizierte Probleme immer nur einfach gestrickte Antworten. „Diese Vorschläge lösen das Problem natürlich nicht wirklich, meist verursachen sie schlimmen Schaden.

Und weil man inzwischen mitten im Wahlkampf ist – bereits im Mai 2017 wählt NRW den Landtag neu - nahm Kelber vor allem die Bonner CDU ins Visier. Reizthema Südtangente: „Ich lehne eine neue Autobahnverbindung quer durch Bonn ab. Mit mir wird es keine sogenannte Südtangente geben“, sagte Kelber. Und weiter: „Ich finde es dreist, dass die CDU hier alle Wahlversprechen bricht.“ Denn vor den letzten Wahlen für Bundestag. Landtag, Rat und OB habe sie stets versprochen, die Südtangente komme nicht. „ Jetzt soll nach dem Willen der CDU doch geplant werden. Dann droht aber irgendwann auch der Bau, das zeigt alle Erfahrung“, meinte er.

Bisherige Nominierungen

Bereits nominiert sind die Kandidaten der SPD für die Landtagswahl: Im Wahlkreis Alt-Bonn und Beuel tritt Ratsherr Peter Kox an. Für den Wahlkreis südliches Bonn, Hardtberg und Bad Godesberg hat die Partei ihren Vorsitzenden Gabriel Kunze ins Rennen geschickt.

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