Widersprüche im Bundesverkehrswegeplan Kelber: Zahlen in Prognose sind falsch

Bonn · Haben falsche Prognosezahlen zur Bevölkerungsentwicklung dazu geführt, dass der dreispurige Ausbau der A 565 zwischen Lengsdorf und Beuel nicht im „vordringlichen Bedarf“ eingestuft ist?

Der Bonner SPD-Bundestagsabgeordnete Ulrich Kelber jedenfalls hat beim Studium der Unterlagen zum Bundesverkehrswegeplan festgestellt, dass das Bundesverkehrsministerium bei der Bewertung der Strecke von einem Bevölkerungsrückgang in Bonn von 1,8 Prozent ausgegangen ist.

Dabei stellt die „Raumordnungsprognose 2035“ des Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) fest, dass die Bonner Bevölkerung in dieser Zeit um drei bis 8,9 Prozent zunehmen wird.

Über diese Ungereimtheiten habe er Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt angeschrieben, aber keine Erklärung in der Antwort bekommen.

Ansteig des Kosten-Nutzen-Faktors erwartet

„Ich bin überzeugt, dass der Kosten-Nutzen-Faktor dieser Maßnahme noch deutlicher ansteigt, wenn mit den Prognosen einer wachsenden Bevölkerung in Bonn nachgerechnet wird“, ist sich Kelber sicher. Außerdem mache es weder wirtschaftlich noch verkehrstechnisch Sinn, den Tausendfüßler erst mit je zwei Spuren neu zu ersetzen und hinterher den dreispurigen Ausbau in den vordringlichen Bedarf auf die Liste zu setzen.

„Es ist doch klar und vom Ministerium bestätigt, dass das aufgeständerte Teilstück der A 565 zwischen Tannenbusch und Endenich bis 2020 durch einen Neubau ersetzt werden soll, der entweder zwei- oder dreispurig ausfallen wird“, argumentiert Kelber. „Wieso soll man den Neubau zweispurig bauen, wenn anschließend die Teile davor und dahinter dreispurig werden sollen? Hier muss das Ministerium in beiden Fragen dringend nachprüfen."

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