Neubauprojekte in Hardtberg Keine Lücke bleibt lange unbebaut

Duisdorf/Lessenich · Der Stadtbezirk ist im Wandel: Derzeit entstehen in Duisdorf und Lessenich viele Wohnungen und Gewerbeflächen. Für Studenten und Singles sind kleine Einheiten geplant.

 Derzeit liegt die Baustelle an der Rochusstraße 218 brach.

Derzeit liegt die Baustelle an der Rochusstraße 218 brach.

Foto: Richard Bongartz

Es wird gebaggert, Kräne drehen sich, einige Häuser strahlen bereits in neuem Glanz. Duisdorf und das angrenzende Lessenich wandeln sich gerade. Es entsteht Wohnraum, in der Fußgängerzone ziehen neue Läden ein. Wobei es rund um die Baugrube an der Brüser Berger Celsiusstraße – ein weiteres bedeutendes Projekt im Stadtbezirk – derzeit ruhig geworden ist.

Zwei große Baufelder befinden sich nach Abrissarbeiten an der Bahnhofstraße. Sie liegen gar nicht weit voneinander entfernt. Exakt 1822 Quadratmeter ist das Grundstück Bahnhofstraße 45-47 groß, wo es jetzt richtig los geht. Passanten werfen neugierige Blicke in die Grube, wo Bagger das Fundament und die Tiefgarage mit 30 Plätzen vorbereiten.

Ursprünglich handelte es sich um drei Grundstücke mit Gewerbebrachen – früher waren dort ein Glaser und ein Dachdecker – und einem alten Wohnhaus zur Straße hin. „Wir wollen den Standort nun aufwerten“, sagt Gabriel Hrabowski von GHI-Immobilien, der das Gelände mit V+R Immobilien vermarktet. Der Bauträger KölnGrund investiert dort über den Daumen fünf Millionen Euro. Insgesamt entstünden 35 Eigentumswohnungen verteilt auf drei Gebäude, so Hrabowski.

15 davon kommen ins dreigeschossige Haus an der Bahnhofstraße und sind mit ihren 38 Quadratmetern für Singles geeignet. Solche Angebote sind laut Hrabowski als Neubauten in Bonn rar und somit eine Marktlücke. Wie es der Bebauungsplan vorsieht, darf das sogenannte Mittelhaus in Richtung Orchideenweg nur eingeschossig werden. Die Zwei- und Dreizimmerwohnungen darin umfassen 60 bis 80 Quadratmeter. Sieben Wohnungen in selber Größe kommen dann noch in das zweigeschossige Gartenhaus, das über den Orchideenweg erschlossen wird. „70 Prozent der Flächen sind schon verkauft“, sagt Hrabowski. Ende 2017 soll alles fertig sein.

Einsam wie der kleine Disney-Roboter „Wall-E“ dreht ein Bagger seine Runden auf dem Areal des früheren Autohauses Steinbach & Schäfer. Hin und wieder bekommt er Besuch von Lastwagen, die er mit Bauschutt befüllt. Bald beginnen die Arbeiten für den Wohnkomplex, den das Immobilienunternehmens Paeschke in die Höhe zieht. Ein- und Mehrfamilienhäuser für 70 Familien werden an der Bahnhofstraße errichtet. Im ersten Quartal 2017 beginnt der Verkauf. Die früheren Mitarbeiter des Autohändlers, die 2013 das insolvente Geschäft übernommen hatten, haben ihren Betrieb nun am Saime-Genc-Ring 5-7 in Dransdorf.

„Seit einem Vierteljahr tut sich gar nichts mehr“, sagt Wolfgang Kemmler zur Baustelle an der Celsiusstraße, wo die Elementa-Bauten vor drei Monaten abgerissen wurden. „Wir warten auf letzte Unterlagen der Stadt“, sagt Nicole Neumüller, Projektbetreuerin des Investors Celsius GbR. Baubeginn sei wohl noch in diesem Jahr. Die vor allem auf Senioren zugeschnittenen 59 Wohnungen werden zwischen 45 und 65 Quadratmeter groß. Auch ein ambulanter Pflegedienst der Caritas wird im Block untergebracht.

Zum nächsten Wintersemester sollen Studenten in die 163 neuen Appartments (rund 20 Quadratmeter groß) an der Rochusstraße 65 gegenüber der Tankstelle einziehen. Dafür wurde ein altes Bürohaus entkernt, der Innenausbau läuft, so die Hamburger Firma MPC.

„Es tut sich viel“, sagt Gisbert Weber zu den Veränderungen in und an der Duisdorfer Fußgängerzone. „Wenn in Duisdorf investiert wird, kann es ja so schlecht nicht sein. Und es wird viel investiert.“ So würden demnächst zwei Häuser vor der Fußgängerzone modernisiert. Am Burgweiher sind zwei bereits eingerüstet. Wo sich die Methadon-Suchtambulanz befand (Hausnummer 12), werden Büros ebenfalls in Studentenappartements umgewandelt.

Das Ärztehaus Rochusstraße ist fertig, unten befindet sich Penkerts Kondi-Café. Am sanierten Rochuscenter daneben wird derzeit die Fassade erneuert. In der Baulücke Rochusstraße 218 herrscht momentan Stillstand, laut Weber wolle der Eigentümer aber bald loslegen, um Wohnungen und ein Ladenlokal zu errichten. Der Neubau gegenüber ist schon fertig, nur die Mieter fehlen noch.

Auch im weiteren Umfeld steht noch einiges aus. Da wären der Abriss und Neubau der ehemaligen Unterkunft von Straßen NRW an der Villemombler Straße, das Baugebiet An den Lappenstrünken (Provinzialstraße) und langfristig die Gallwitzkaserne.

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