Lesefest in Bonn Käpt'n Book bei den Sternenkriegern

Bonn · Das Lesefest endet mit einem galaktischen Spektakel im Deutschen Museum. Hunderte Mädchen und Jungen strömten zur Abschlussveranstaltung.

 Käpt'n Book-Abschlussfest 2016 im Deutschen Museum: Käpt'n Book (Hanno Friedrich) und Kinder trafen auf Truppen des Star-Wars-Imperiums.

Käpt'n Book-Abschlussfest 2016 im Deutschen Museum: Käpt'n Book (Hanno Friedrich) und Kinder trafen auf Truppen des Star-Wars-Imperiums.

Foto: Martin Wein

„Deine Worte den Kindern gefallen haben sehr.“ Der grünhäutige Jedi-Meister Yoda, der den Mainzer Kinderbuchautor Thilo P. Lassak mit seinem innovativen Hör-Bilderbuch über die Star-Wars-Saga von der Bühne verabschiedet, offenbart gleich im ersten Satz erheblichen Sprachförderbedarf. Beim Rheinischen Lesefest ist Yoda zum Glück gleich richtig. Und keineswegs allein: Hunderte Mädchen und Jungen samt Eltern und Großeltern strömen am Sonntagvormittag zum Abschlussfest ins Deutsche Museum. Angeführt von Käpt'n Book alias Hanno Friedrich starten sie diesmal lesend, zuhörend und ausprobierend auf eine galaktische Reise ins Weltall.

Ein wahrhaft himmelsstürmender Abschluss für die Veranstaltungsreihe von 25 Kommunen im Rheinland, die in diesem Jahr wieder Rekorde geknackt haben könnte. Zwar seien noch nicht alle Zahlen ausgewertet. Aber bis zu 50 000 Kinder und Jugendliche dürften die rund 500 Lesungen besucht haben, schätzt Abteilungsleiterin Mirjam Siebenlist aus dem federführenden Kulturamt der Stadt Bonn. 55 Autoren standen den jungen Lesern Rede und Antwort und konnten sich erstmals abends auch gegenseitig bei Autorenstammtischen austauschen.

Für Nordrhein-Westfalen sei Käpt'n Book damit ein Leuchtturmprojekt von hoher Strahlkraft, freut sich Siebenlist über das Lob aus Düsseldorf. Gut die Hälfte der benötigten Gesamtmittel von rund 250 000 Euro kommen deshalb auch von der Landesregierung. Bonn steuert 70 000 Euro bei.

Zum Finale gab es nicht nur Bücher. In der Museumsgalaxis experimentierten verrückte Professoren, Jedi-Ritter vom „Tanzstudio im Zentrum“ duellierten sich im Tanz, und die Seenotretter erhalten einen Schiffsnotruf aus dem All. Zwischendurch konnten die Besucher sich für ihre Zukunft im All wappnen. Da galt es, einen Wissenstest am Mars Rover zu bestehen, ein Space-Snap zu knipsen und ein – selbstredend galaktisch gutes – Raumschiff zu basteln. Wer alles geschafft hatte, konnte wie der siebenjährige Arvid Richards aus Bonn als künftiger Commander in Chief mit Abgesandten des Star-Wars-Imperiums von der 501st German Garrison für ein Foto posieren. „Für den Karneval sind unsere Kostüme leider viel zu empfindlich“, verriet Alexandra Dietz aus Sankt Augustin, die im bundesweiten Kostüm-Club als Offizierin der Sturmtruppen mitmacht. „Dafür sehen wir aber bei unseren sonstigen Auftritten immer viele leuchtende Augen, besonders bei Erwachsenen, die an ihre Kindheit denken.“ Ob Arvid später zu den Sternenkriegern will, weiß er noch nicht. Erst einmal liest er darüber ein Buch.

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