Vielfalt der Natur Junge Naturdetektive entdecken die Waldau

Bonn · Für die Teilnehmer des 7. Naturdetektivetags auf der Waldau gab es die Schönheit der Natur zu entdecken. Spielerisch und informativ wurde der heimische Wald erkundet.

Fünf Kinder im Alter zwischen fünf und 13 Jahren stehen um Förster Axel Horn aus Lohmar herum. „Worauf stehen wir denn hier?“, will er wissen und beantwortet die Frage letztlich selbst: „Auf dem Boden, der aber nicht aus Steinen besteht, sondern aus Blättern und Pflanzenresten. Wir nennen das auch Humus.“ In den Becherlupen an Horns Station konnten junge Entdecker zum Beispiel eine Spinne und andere Bodentiere ganz in Ruhe aus der Nähe ansehen. Die Kinder sollten die Geheimnisse des heimischen Waldes und seiner Bewohner selbst erkunden. Sofie zählte beim Spinnentier acht Beine und hatte damit bereits die zweite Frage des Quiz' beantwortet.

Abenteuer Wald, so lässt sich der Naturdetektive-Tag, den das Bundesamt für Naturschutz (BfN), das Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft und der General-Anzeiger nun bereits zum siebten Mal gemeinsam in der Waldau auf dem Bonner Venusberg ausgerichtet haben, kurz zusammenfassen. Die Entdeckung des heimischen Waldes, verschiedene Nutzungsformen des Naturraums und die Tierwelt stehen dabei im Mittelpunkt.

Rehe können wie Hunde bellen

Naturdetektivetag in der Waldau
64 Bilder

Naturdetektivetag in der Waldau

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Auf Groß und Klein wartete am Sonntag ein Naturerlebnis-Parcours. Zu Beginn erhielt jeder Starter einen Fragebogen. An insgesamt acht Stationen musste eine Frage beantwortet werden. Wurden alle Fragen richtig beantwortet, ergab sich das Lösungswort – „Feuersalamander“. Am Schluss erhielt jedes der insgesamt 200 Kinder, die dieses Mal am Quiz teilnahmen, einen Stoffbeutel mit kleinen Geschenken.

Die neugierigen Fragen kamen von Kindern und Erwachsenen. Die Mitarbeiter des BfN und des Forstamts, die die Stationen betreuten, wussten Spannendes, Wissenswertes über den Lebensraum Wald zu berichten. Wer weiß schon, dass Rehe wie Hunde bellen können? Die größte heimische Eule war schon leichter zu erraten. „Da gibt’s auch Bastelkleber von“, meinte Pauline trocken.

An einer anderen Station waren Baumringe zu zählen. Lili schätzte an der dicken Baumscheibe der Douglasie: „Die muss so ungefähr 90 Jahre alt sein.“ Das Zählen nur der dunklen Ringe hat sie irgendwann aufgegeben, doch lag sie nicht schlecht: 103 Jahre zählt der Baum mittlerweile. Aber die Frage an dieser Station, wie die schützende Außenhaut der Bäume heißt, wusste sie genau. „Rinde“ war schnell auf das Blatt geschrieben.

Doch geht es beim Naturdetektive-Tag nicht nur um Wissen, sondern auch um Spaß. Die eigene Geschicklichkeit konnte zum Beispiel beim Zapfenwerfen oder Bogenschießen erprobt werden. Beim Baumklettern konnte dann sogar noch eine neue Perspektive eingenommen werden. Das Klettern in die Bäume gehört übrigens zur Arbeit der Mitarbeiter vom Regionalforstamt – sowohl zur Baumpflege als auch zur Gewinnung von Saatgut.

Vielfalt der Natur entdecken und schützen

Damit an einem solchen Tag alles rundläuft, investieren die Organisatoren viel Arbeitszeit in die Planung. Matthias Bernd vom Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft ist am Ende des Tages sichtlich zufrieden. „In den Vorbereitungen steckt doch viel Arbeit für uns, wir haben noch in den letzten Tagen viel Wirbel gehabt.“

Thomas Gemein vom BfN findet, dass sich der Einsatz für diesen Naturdetektive-Tag immer wieder lohnt, auch wenn es stets kleinere Hindernisse aus dem Weg zu räumen gilt. Die Zusammenarbeit mit dem Regionalforstamt und dem General-Anzeiger funktioniere einwadfrei: „Es macht auch einfach Freude, zu sehen, wenn nach Abschluss des Parcours alle wieder glücklich hier am Ziel ankommen.“

Letztlich gehe es darum, die Vielfalt der Natur zu entdecken und zu schützen. Das Bundesamt hatte deshalb Materialien zur Gestaltung des Unterrichts für Lehrer zum Herunterladen auf der Homepage zusammengestellt. „Quasi als Anleitung für einen Tag im Wald“, erklärte Gemein.

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