Forum Stadt Bau Kultur gestartet Jeder Bonner soll mitreden können

Bonn · Das Forum Stadt Bau Kultur Bonn bietet eine Plattform, auf der die Bürger über Stadtentwicklung diskutieren und Anregungen geben können. Der Startschuss zum Sprung in die Öffentlichkeit fiel am Samstag.

 Moderatorin Susanne Schimanowski-Wagner von Radio Bonn/Rhein-Sieg im Gespräch mit Sigurd Trommer (l.) und Norbert Alich.

Moderatorin Susanne Schimanowski-Wagner von Radio Bonn/Rhein-Sieg im Gespräch mit Sigurd Trommer (l.) und Norbert Alich.

Foto: Stefan Knopp

Der Bahnhofsvorplatz in Bonn war hässlich, und er wird es wohl auch wieder werden, befürchtet Pantheon-Kabarettist Norbert Alich. Was hätte daraus wohl werden können, wenn es eine Plattform gegeben hätte, auf der Bürger mitreden könnten? Eine solche will das Forum Stadt Bau Kultur Bonn bieten, das 2016 von einer ganzen Reihe Verbände und Gruppierungen, die im weiteren Sinne mit Städtebau zu tun haben, sowie der Stadt Bonn gegründet wurde.

Der Gemeinnützige Verein ging laut dem Vorsitzenden Nikolaus Decker aus einem runden Tisch zum Thema Baukultur hervor. Er will ein Online-Forum für Diskurs und Information rund um Städtebau in Bonn bieten, ohne selber eine Meinung vorzugeben. „Es geht darum, die breite Öffentlichkeit für das Thema zu interessieren“, sagte Yola Thormann vom Forum. Ihrer Meinung nach „ein Thema, das alle angeht“. Deshalb soll jeder mitreden können. Hätte man diese Möglichkeit gehabt, meinte Mitglied Klaus Hudel, hätte man zum Beispiel den Ärger rund um das Viktoriakarree durch Diskussionen im Vorfeld verhindern können.

Das Forum, so Decker, versteht sich auch als Bindeglied zwischen Bürgern und Stadt in punkto Städtebau: „Wir versuchen auch, Impulse in die Verwaltung zu geben.“ Zudem wollen sich die beteiligten Verbände besser vernetzen. Man will auch weitere hinzugewinnen und erreichen, dass nicht mehr jeder sein eigenes Süppchen kocht, sondern Aktivitäten aufeinander abgestimmt werden können.

Oberbürgermeister Ashok Sridharan lobte das Forum als Plattform zur Meinungsäußerung und Vernetzung, bat aber um konstruktiv kritische Diskussionen: „Ich wünsche mir, dass es kein Verhinderungsverein wird.“ Auch Hanna Hinrichs von der Stiftung StadtBauKultur NRW war zum Auftakt gekommen. „Wir ringen auch damit, dass eigentlich alle Leute etwas unterschiedliches unter Baukultur verstehen“, sagte sie. Es sei wichtig, sich darüber zu verständigen und auszutauschen.

Der Auftakt wurde im ehemaligen evangelischen Kirchenpavillon an der Budapester Straße veranstaltet, den das Forum jetzt für seine Veranstaltungen und künftig als Hauptstandort nutzt. Dort konnte man Gesprächsrunden mitverfolgen, darunter die mit Alich und dem ehemaligen Präsidenten der Bundesarchitektenkammer und langjährigen Bonner Stadtbaurat Sigurd Trommer. Dieser hatte sich zu Amtszeiten schon mit der Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes befasst und sah sich immer wieder Einzelinteressen ausgesetzt: „Die Fraktionierung ist problematisch, irgendwer hat immer etwas gegen die Planung.“

Vor dem Eingang rollten Alanus-Studenten Papierbahnen aus, die sie künstlerisch als „Raumlabor zum Mitmachen“ gestalteten. Weiterhin hatte das Forum Führungen zum Beispiel durch das Haus der Bildung sowie eine „Architektour“ für Kinder organisiert.

Homepage www.forum-sbk.de

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