Schüler begeben sich auf Spurensuche Jüdisches Leben im Mittelpunkt

BONN · Für die Ausstellung im Haus der Evangelischen Kirche erarbeiten Bonner Schüler weitere Infotafeln und entdecken jüdisches Leben in Bonn. Die Austellung "Menschen - Steine - Migrationen" bekommt dadurch einen regionalen Aspekt.

 Bettina Citron (von links), Siegfried Eckert, Wibke Janssen und Beate Sträter hoffen, dass mit der Ausstellung auch heutiges jüdisches Leben ins Bewusstsein gerückt werden kann.

Bettina Citron (von links), Siegfried Eckert, Wibke Janssen und Beate Sträter hoffen, dass mit der Ausstellung auch heutiges jüdisches Leben ins Bewusstsein gerückt werden kann.

Foto: Joachim Wagner

"Jüdisches Leben in Deutschland ist kein 'Es war einmal'", sagte Pfarrer Siegfried Eckert, evangelischer Vorsitzender der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Bonn (GCJZ), bei der Eröffnung der Wanderausstellung "Menschen - Steine - Migrationen".

Sie stellt im Haus der Evangelischen Kirche jüdisches Leben im Rheinland und Westfalen dar. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Einbindung von Schülergruppen, die bis zur Finissage die Ausstellung um weitere Informationstafeln ergänzen werden.

"Viele Gedenkveranstaltungen hinterlassen den Eindruck, jüdisches Leben sei vergangen", erläutert Eckert. Er hoffe daher, dass die Ausstellung neugierig mache, auch gegenwärtiges jüdisches Leben in Bonn zu entdecken.

Die Kooperation mit Bonner Schulen soll dazu beitragen. Rund 75 Schüler des Beethoven-Gymnasiums und der Erzbischöflichen Liebfrauenschule begeben sich auf Spurensuche und entdecken jüdisches Leben in Bonn.

"Wir wünschen uns, dass es dabei zu Begegnungen kommt", schildert Beate Sträter, Referentin im Evangelischen Schulreferat der Kirchenkreise An Sieg und Rhein, Bad Godesberg-Voreifel und Bonn. "Die Jugendlichen gestalten die Zukunft, da wäre es schön, wenn jetzt ein Grundstein für respektvolles und anerkennendes Zusammenleben gelegt werden könnte", sagte Sträter.

Im Religionsunterricht werden die Schüler Fragebögen entwickeln, Fotodokumentationen erstellen oder Interviews mit der jüdischen Gemeinde führen, um die Ausstellung um einen regionalen Aspekt zu ergänzen.

"Das ist eine Chance, die Schüler aus der Fixierung auf das Thema Shoa zu holen und das alltägliche Leben ins Bewusstsein zu rücken", erklärt Wibke Janssen. Sie koordiniert mit Sträter den pädagogischen Ansatz und begleitet zwei der Klassen bei dem Projekt. Das Ergebnis wird am Montag, 18. März, vorgestellt.

Die Ausstellung "Menschen - Steine - Migrationen" im Haus der Evangelischen Kirche, Adenauerallee 37, ist täglich von 8 bis 16 Uhr zu besichtigen. Schulklassen wird didaktisches Material zur Vorbereitung zur Verfügung gestellt.

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